Die Bahnradsport-Europameisterschaften finden jedes Jahr statt und werden vom europäischen Radsportverband Union Européenne de Cyclisme (UEC) ausgerichtet. Erst seit dem Jahr 2010 werden jährlich Bahnradsport-Europameisterschaften ausgetragen, die alle Weltmeisterschafts-Disziplinen umfassen. Die Derny-Europameisterschaften werden separat ausgetragen, ebenfalls die Europameisterschaft der Steher, mit der Ausnahme, dass in den Jahren 2016 und 2017 die Titelkämpfe der Steher ausnahmsweise integriert worden sind, was jedoch nur dann möglich ist, wenn die Radrennbahn der Veranstaltung dafür geeignet ist. Bei den UEC Elite Bahnrad-Europameisterschaften im Jahr 2023 konnten sich die jungen österreichischen Stars Raphael Kokas, Tim Wafler, Felix Ritzinger und Verena Eberhardt einen Namen machen. Und auch bei den Bahnradsport-Europameisterschaften 2024 in Apeldoorn sind beachtliche Erfolge für das österreichische Bahnradsport-Nationalteam zu verzeichnen gewesen.
2 x Top-10 für Österreichs Bahnteam am EM-Schlusstag
Mit dem 7. Platz von Felix Ritzinger im Punkterennen der Männer und dem 10. Rang von Leila Gschwentner in der Einzelverfolgung schloss Österreichs Bahnteam die Europameisterschaften mit zwei weiteren Top Ten Platzierungen ab. Neben der erfreulichen Silbermedaille von Tim Wafler im Scratch gab es vier weitere Top Ten-Ergebnisse.
Abbildung: Felix Ritzinger (Credit: Drew Kaplan/Cycling Austria)
Felix Ritzinger auf Platz 7 im Punkterennen
Ritzinger erwischte einen super Start in das Punkterennen, konnte mit zwei weiteren Athleten eine Runde auf das Feld herausfahren und lag im ersten Drittel des Rennens lange sogar in Führung des Rennens. "Das war ein wenig glücklich, weil die Runde früh und mit eigentlich wenig Anstrengung ging", berichtete der 26-Jährige. "Doch je länger das Rennen ging, desto mehr habe ich gemerkt, dass mir der Sturz vom Donnerstag noch in den Knochen steckt", fügte er an und sprach seinen unglücklichen Auftakt in das Madison-Rennen an, wo er von einem Kontrahenten zu Fall gebracht wurde.
"Es fehlte dann der letzte Punch, um um mehr Punkte mitsprinten zu können. Aber wir haben vor dem Rennen mit einer Platzierung zwischen Rang fünf, wenn es richtig gut läuft, und zehn spekuliert. Von dem her liegen wir ganz gut im Rahmen der Erwartungen", bilanzierte Ritzinger.
Tirolerin Leila Gschwentner zeigt sich zufrieden
Abbildung: Leila Gschwentner (Credit: Drew Kaplan/Cycling Austria)
Im Rahmen ihrer Erwartungen blieb auch Leila Gschwentner in der Einerverfolgung der Frauen. Die junge Tirolerin wurde bei ihrem EM-Debüt in dieser Disziplin in der Elite Zehnte. "Ich bin zufrieden, habe hier viel gelernt und für die Zukunft mitgenommen. Es ist noch früh in der Saison und da fehlt noch die Topform", meinte sie. Mit einer Zeit von 3:38.848 verpasste sie zwar einen neuen Rekord, landete aber direkt hinter der Europameisterin von 2022, der Deutschen Mieke Kröger, die in der Mannschaftsverfolgung sogar aktuelle Olympiasiegerin ist.
"Mein großes Ziel ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaften im Oktober. Wenn ich dort am Start stehe, würde ich gerne den Österreichischen Rekord verbessern. Ich muss noch ein paar Sachen besser trainieren, spüre, dass genug Potential noch vorhanden ist", so die 20-Jährige, die vor einem halben Jahr in Anadia die Bronzemedaille in der Klasse U23 errang.