Bereits seit dem 17. August läuft der diesjährige DFB-Pokal in Deutschland. Es handelt sich um die 76. Austragung dieses besonderen Turniers, das nicht nur die Aufmerksamkeit deutscher Fußballfans auf sich zieht. Auch für österreichische Freunde des runden Leders lohnt es sich, hin und wieder einen Blick Richtung Norden zu werfen, denn dort ereignet sich aktuell Spannendes. Bis zum Finale am 25. Mai 2019 bleibt noch einige Zeit, sich ins Spielgeschehen einzufinden, interessante Ereignisse Revue passieren zu lassen und eine kleine Vorausschau zu wagen.
Außenseiter Paderborn schafft es zum 2. Mal ins Viertelfinale
Für die Region Ostwestfalen muss es ein wahres Highlight sein, dass ihr SC Paderborn 07 es bis ins DFB-Achtelfinale schaffte. Und nicht nur das: Zuletzt gewann der Bundesliga-Neuling am 5.2. gegen den MSV Duisburg 1:3 und sicherte sich damit einen Platz im Viertelfinale. Am 2. April geht es also nun gegen den Hamburger SV, einen erfahrenen Gegner, der nicht zu unterschätzen ist. Die Paderborner spielen erst seit 2014 auf höchstem Niveau, davor tummelten sie sich hauptsächlich in der Regional- und Oberliga. In der letzten Saison gelang ihnen aber schon einmal der große Wurf, sich bis ins DFB-Viertelfinale zu kämpfen, doch dann hieß der Gegner Bayern München und Paderborn war draußen. Diesmal treffen die Bayern statt auf Paderborn auf den 1. FC Heidenheim. Es gibt also echte Hoffnung für den eigentlichen Außenseiter aus Ostwestfalen, der in letzter Zeit immer wieder überrascht.
Spannend bis in die Verlängerung: Berlin gegen die Bayern
Auch am 6.2. gab es wieder einige spannende Partien zwischen Bundesligisten, allen voran der Knaller Hertha BSC gegen den FC Bayern München, der vorher als Highlight des Achtelfinals gehandelt wurde. Und so kam es dann auch. Die Berliner sträubten sich vehement, dem Rekordmeister das Feld zu räumen und zerrten Bayern München noch bis in die Verlängerung. Auf einem Fanplakat im Stadion stand fett geschrieben: "Hertha ist unschlagbar", doch das bewahrheitete sich leider nicht. Bei den letzten vier Spielen gegen die Lederhosen gingen die Berliner tatsächlich als Sieger vom Platz, doch an diesem kalten Februartag mussten sie sich nach einem nervenzerreißenden Duell 2:3 geschlagen geben. Das Spiel fand im Berliner Olympiastadion statt, vor 75.000 jubelnden und singenden Live-Zuschauern. Maximilian Mittelstädt erzielte ziemlich zu Anfang den ersten Treffer für Hertha BSC und ließ Siegeshoffnungen aufkeimen. Diese Chance müssen die Berliner nun ein anderes Mal verwirklichen, jetzt ist der Traum vom DFB-Pokal vorerst geplatzt.
Photo by Paul VanDerWerf (Author), CC BY 2.0
Die Schalker putzten Fortuna Düsseldorf souverän vom Platz
Schalke 04 putzte am selben Tag Fortuna Düsseldorf mit einem krassen 4:1 vom Platz. In der Veltins-Arena herrschte dauerhaft heiße Stimmung und die Königsblauen traten bereits in Siegeslaune aus der Kabine. Obwohl die Schalker zwischendurch ein wenig wankten, gab es am Ende doch einen wohlverdienten, souveränen Sieg. Wer sich nicht so recht auskennt im deutschen Fußball: Wir haben hier zwei langjährige Traditionsvereine vor uns, die beide mehrmals den DFB-Pokal in Händen hielten. Die Erfolge der Düsseldorfer liegen allerdings weiter zurück und sind rarer gesät. Die Schalker hingegen werden von dem Ehrgeiz getrieben, endlich die Bayern vom ersten Platz der Hitliste zu vertreiben. Wer siebenmal erfolglos im DFB-Pokalfinale stand und immer wieder kurz vorm Ziel abgeschmettert wurde, der entwickelt eine gewisse Kämpfernatur. Der letzte tatsächliche Sieg war 2011 – mit Wiederholungsbedarf im Jahr 2019.
Ausblick auf ein spannendes DFB-Viertelfinale
Jetzt steht das DFB-Viertelfinale vor der Tür, die Auslosung fand am 1. Februar statt. Mit dabei sind der FC Paderborn 07, der Hamburger SV, der FC Augsburg, der RB Leipzig, der FC Bayern München, der 1. FC Heidenheim, der FC Schalke 04 und Werder Bremen. Am Abend des 2.4. erfolgt der erste Anpfiff, und wenn der Schiri am 3.4. seine Pfeife zum letzten Mal erklingen lässt, wissen wir, wer schlussendlich im Halbfinale steht. Bayern München hat den DFB-Pokal sehr viel häufiger gewonnen als jede andere deutsche Mannschaft. Viele meinen inzwischen, dass es Zeit wird, den Dingen eine andere Wendung zu geben. Doch mit dem 1. FC Heidenheim treffen die süddeutschen Bomber auf einen eher leichten Gegner, der sie wahrscheinlich bis ins Halbfinale passieren lässt. Wunder geschehen allerdings immer wieder, warum also nicht diesmal auch?