Formel1-Pilot Nico Hülkenberg wechselt zum Ende der Saison 2016 seinen Arbeitgeber und sucht sein Formel-1-Glück im Jahr 2017 bei Renault. Der Emmericher löste seinen bis 2017 gültigen Vertrag bei Force India auf. Zur Zeit fährt er seine vierte Saison für den privaten Formel 1-Rennstall und hatte sich in 111 Grand Prix-Rennen als solider Punktesammler bewährt. Aufs Treppchen schaffte er es bis jetzt noch nicht.
2017 wird der neue Arbeitgeber von Nico Hülkenberg Renault heißen
Renault war für 2017 auf der Suche nach einem routinierten Anführer für sein Werksteam. Überzeugen konnten bisher weder der Däne Kevin Magnussen, noch der Brite Jolyon Palmer. Auch Sergio Perez und der Finne Valtteri Bottas von Williams galten als mögliche Renault-Kandidaten. Letzte wollten sich allerdings angeblich nicht langfristig an Renault binden. Wer letztendlich Hülkenbergs Teamkollege wird, steht noch nicht fest, wobei Esteban Ocon als wahrscheinlichster Kandidat gilt. Dieser hat aber noch einen langfristigen Vertrag als Mercedes-Junior. Die Chancen, dass Jolyon Palmer bei Renault bleibt, sind gering und auch Kevin Magnussen wird unter den Branchenkennern nur eine Außenseiterchance eingeräumt. Retten könnten ihn noch Sponsoren, von denen er - unbestätigten Medienberichten zufolge - bereits fünf bis acht Millionen US-Dollar aufgetrieben hat, die er in das Team einbringen könnte.
Hoffnungen als Hülkenberg-Nachfolger bei Force India kann sich der Pascal Wehrlein machen, der zurzeit für Manor fährt. Der 21-jährige Wehrlein ist zudem eine wesentlich günstigere Alternative zum erfahrenen Nico Hülkenberg und ist der Schützling des Force-India-Motorenpartners Mercedes, die für ihn die Verhandlungen führen würden. Ob der 29-jährige Nico Hülkenberg sich mit Renault endlich an die Spitze der Formel 1 fahren kann, wird sich zeigen, aber der Wechsel ist eine beste Option für seine Zukunft. Hülkenberg musste vor seinem Wechsel erst einmal seinen bis 2017 bestehenden Vertrag mit Force India auflösen, bevor dieser von Renault besiegelt werden konnte. Hier soll er einen Zweijahresvertrag mit einer Option auf ein drittes Jahr unterzeichnet haben, wobei das Jahresgehalt bei angeblichen acht Millionen Euro liegt, inklusive einer Option auf eine jährliche Steigerung um eine Million.
Der deutsche Rennfahrer freut sich über seinen Wechsel und wertete Renault als einen großen Player in der Motorsportwelt, der unglaublich schöne Erinnerungen mit sich bringe. Damit meint Hülkenberg besonders das Jahr 1995, als Michel Schumacher zwei Benetton-Titel mit der Truppe aus Enstone und dem Renault-Motor holte. Das habe Deutschland zum einen nicht nur zur Formel-1-Nation gemacht, sondern auch die allgemeine Begeisterung für den Rennsport entfacht, so Hülkenberg. Er ist ehrgeizig genug, will Teil der Familie sein und selbst neue Erfolgsgeschichten schreiben. Bleibt abzuwarten, was in der kommenden und auch beim Abschluss der laufenden Rennsaison, auf die Formel 1-Fans zukommt.
Force-India-Teamchef Vijay Mallya sieht den Abgang von Hülkenberg als einen großen Verlust. Er sei in den gemeinsamen Jahren nicht nur zum Freund geworden, sondern er habe auch erheblichen Anteil am Erfolg des Teams, das seine Entscheidung respektiert. Vielleicht hat der Wechsel auch wirtschaftliche Gründe, denn wenngleich Force India aktuell zwar die vierte sportliche Kraft in der Formel 1 ist, so kann der Rennstall doch jede Million gebrauchen. Renault hingegen zählt neben Mercedes, Red Bull und Ferrari zu den finanzstarken Rennställen. Renault belegt in der aktuellen Saison innerhalb der Konstrukteurs-WM den neunten Platz – von elf Werksteams.