Die gesamte Skiprominenz blickt an diesem Tag auf die berühmte Streif und das Hahnenkamm-Renn-Wochenende. Auch dieses Jahr stehen wieder einige österreichische Favoriten am Start der 77. Herren-Abfahrt, die das wohl wagemutigste Skirennen aller Zeiten bestreiten. Erstmalig in seiner Karriere siegte gestern Matthias Mayer beim Super G in Kitzbühel. Heute gilt er natürlich als einer der großen Favoriten.
Heuer herrschen perfekte Bedingungen für die große Herren Abfahrt auf der Streif: strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und eine bestens präparierte Piste versprechen ein großartiges Event. Dieses Jahr kann auch wieder auf der gesamten Originalstrecke gefahren werden.
Live von der Herren Abfahrt auf der Streif am 21.1.2017
Die Skirennläufer wärmen im Starthaus auf Radergometern auf, während sie auf ihren großen Start warten. Skischuhe werden im Schnee kalt gehalten und die letzten Vorbereitungen getroffen. Die Nervosität ist sichtlich erkennbar. Die ersten Skirennläufer sind unbeschadet bereits im Ziel. Erster Österreicher: Hannes Reichelt - und leider ein schwerer Fehler, leider keine Chance mehr auf eine gute Platzierung. Seine momentane Platzierung: 3, trotz des schweren Fehlers. Derzeit führt Peter Fill mit einer Zeit von 1:55:41. Nächster Österreicher: Romed Baumann mit einer soliden Abfahrt tief in der Hocke mit einem Rückstand 1:24 bei der Hausbergkante und letztendlich auf Platz 5.
Sehr stark: Dominik Paris führt mit 1:55:01!
Als nächster Österreicher greift Vincent Kriechmayr an und fährt zwischenzeitlich auf Platz 6. Hannes Reichelt belegt zwischenzeitlich Platz 4. Max Franz ist leider kurz nach dem Start gestürtzt, bleibt aber Gott sei Dank unverletzt. Der Ärger über den Sturz ist ihm deutlich anzusehen, als er mit dem Skistock in den Schnee schlägt. Fast neue Bestzeit von Beat Feuz, doch leider kurz vor dem Ziel ein schwerer Sturz bei extrem hohen Tempo. Auch er bleibt glücklicherweise unverletzt. Carlo Janka führt bei der ersten Zwischenzeit mit 0:21, kann seinen Vorsprung auf 6 Zehntel ausbauen, verliert weiter unten viel Zeit und fährt mit 1:55:45 auf zwischenzeitlich Platz 3. Christof Innerhofer, zunächst in Führung, verliert im Mittelteil viel Zeit und überquert die Ziellinie als Neuntplatzierter.
Der frisch gebackene Super G-Sieger Matthias Mayer führt nach der ersten und dritten Zwischenzeit mit 0:16 vor Dominik Paris. Tief in der Abfahrtshocke verliert er aber 53 Hundertstelsekunden im Mittelteil. Die letzte Zwischenzeit beträgt nur noch 4 Zehntel Rückstand, und letztendlich Platz 6 im Ziel. Somit ist er derzeit der schnellste Österreicher. Klaus Kröll fährt ein solides Rennen, doch leider mit einem Rückstand der sich über das Rennen hinweg ausbaut. Letztendlich landet er auf Platz 13 mit einem Rückstand von 1:53.
Nächster Österreicher Otmar Striedinger hat nur 7 Hundertstelsekunden Rückstand nach der ersten Zwischenzeit. Leider baut sich der Rückstand nach einem kleinen Fehler auf 62 Hundertsel aus. Mit einem großen Rückstand von 3:87 erreicht er wütend das Ziel.
Max Franz ist enttäuscht über seinen Ausfall
Gleich zu Beginn seines Rennens hat es für Max Franz nicht gepasst. Der rechte Ski löste sich vom Schuh und sorgte für den Sturz nach der Mausefalle. Eine Bodenwelle und ein Schlag auf den Ski sorgte für die Lösung der Bindung. Jetzt heißt es für ihn nach vorne blicken und dieses Rennen abhacken.
Hannes Reichelt über sein Rennen
Hannes Reichelt war sehr überrascht über seine zunächst so gute Platzierung (Platz 3), da er das Rennen für sich nach dem Fehler auf der Strecke bereits abgeschrieben hat. Ohne großes Risiko beendete er das Rennen für sich und das Publikum.
Für Matthias Mayer trotz Top-Bedingungen ein sehr hartes Rennen
Keine Ausreden bei besten Bedingungen - es wird zweifelsohne eines seiner schwierigsten Skirennen, ist auch Matthias Mayer überzeugt von der heutigen Herren Abfahrt. Aber nicht nur er, sondern alle anderen Favoriten unterschätzen die Streif sicherlich nicht. Die Piste ist extrem hart und gleicht einer einzigen spiegelglatten Eisplatte. Das Licht-Schattenspiel auf der Strecke ist keineswegs zu unterschätzen und die Aufregung rund um das große Spektakel trägt seinen Rest dazu bei.
Highlights auf der Streif
Bei der Herren Abfahrt von der Streif erreichen die Top-Skirennläufer bis zu 130 Stundenkilometer. Die höchste je gemessene Geschwindigkeit von 153 km/h schaffte der Österreicher Michael Walchhofer, der Streckenrekord von 1.51.58 stammt aus dem Jahr 1997 und ebenfalls von einem Österreicher, nämlich Fritz Strobl.
Top 3 Platzierungen der Herren Abfahrt auf der Streif am 21.1.2017
- Platz: Dominik Paris
- Platz: Valentin Giraud Moine
- Platz: Johan Clarey
Abbildung: Michael Fleischhacker CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons