Interessante Statistiken zum Sport in Österreich Anfang Jänner 2024

Laut statista.com treiben stolze 73 Prozent der österreichischen Bevölkerung mindestens einmal pro Woche Sport. Die beliebtesten Sportarten sind dabei Radfahren (38 %) und Schwimmen (23 %). Besonders häufig finden sportliche Aktivitäten am späten Nachmittag oder frühen Abend statt, nach der Arbeitszeit und als Teil der aktiven Freizeit. Hier spielt das Vereinswesen eine tragende Rolle. Als Mitglied eines Sportvereines, der unter anderem für Struktur, Motivation und Teamplay zuständig ist, ist man natürlich entsprechend gefordert am Sportprogramm des jeweiligen Vereins regelmäßig teilzunehmen. Ein weiterer Ort der sportlichen Begegnung ist das Fitnesscenter, welches durch Kurse, Personal Trainings und Gruppenworkouts für Dynamik und regelmäßige sportliche Betätigung sorgt. Speziell in der kalten Jahreszeit wird das Fitnesscenter - im Vergleich zum Sommer - in Österreich sehr häufig besucht. In diesem Beitrag finden Sie weitere Eckdaten über den Sport in Österreich zum Jahreswechsel 2023 / 2024.

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Abbildung: Gruppen-Workouts sind in Österreich nach wie vor heiß begehrt

Zahlen zu Sportvereinen in Österreich

Ein interessantes Phänomen zeigte sich, als bekannt wurde, dass die Anzahl der österreichischen Sportvereine im Dezember 2022 bislang am höchsten in der österreichischen Sportgeschichte war. Speziell König Fußball konnte mit 2.020 Fußballvereinen die Spitze dieser Statistik markieren. Auf Platz 2 befinden sich 1.680 Tennisvereine, gefolgt von 1.430 Pferdesportvereinen, die den 3. Platz in Anspruch nehmen. Auch bei der Anzahl der Vereinsmitglieder belegt Fußball mit etwa 297.000 Personen den ersten Platz. Die Tennisvereine erfreuen sich über etwa 194.000 Mitglieder, gefolgt vom Skisport, der mit 133.000 Mitgliedern sehr zufrieden sein kann. Trotz dieser beachtlichen Zahlen sind es dennoch nur knapp 18 Prozent der österreichischen Bevölkerung, die Mitglied eines Sportvereins sind. Die Anzahl der männlichen Mitglieder liegt mit etwa 22 Prozent deutlich höher als die Anzahl der Frauen, die mit nur 13 Prozent am sportlichen Vereinsleben teilnehmen.

Über die Fitnesscenter in Österreich

Fitnesscenter übernehmen in Österreich in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle. Einerseits sorgt das Angebot der Fitnesscenter für menschliche Gesundheit. Auf der anderen Seite übernimmt jedes Fitnesscenter eine wirtschaftliche Rolle, welches entsprechend Steuern und Abgaben zu entrichten hat. Im Jahr 2020 gab es in Österreich 578 Fitnessstudios. Dies war bislang der Höchststand. Durch die Corona-Pandemie hatte die Fitnesscenter-Branche einen herben Rückschlag erlebt, von welchem sich einige Betreiber trotz Förderungen nicht mehr erholen konnten.

Über den Wandel in der Fitnesscenter-Branche

Zudem hat ein Wandel im Fitnessbereich in den Jahren 2021 / 2022 stattgefunden. Durch die Ausgangsbeschränkungen der Pandemie hat sich das Online Fitnesstraining in den eigenen vier Wänden etabliert. So haben Personal Trainer über Zoom & Co in Echtzeit über den Laptop verbunden mit ihren Probanden gemeinsam örtlich voneinander getrennt trainiert. Die Mitgliederzahl in Fitnesscentern ist aber bereits im Jahr 2020 zurückgegangen, laut offiziellen Angaben von 645.000 auf rund 600.000 Mitglieder. Dies kann sich unter anderem darin begründen, dass immer mehr neue Sportarten und Trainingsvarianten den Markt eroberten, wie zum Beispiel Bodyweight-, Outdoor- und Adventure-Sportarten, welche allesamt einen Teil vom Kuchen für sich in Anspruch nehmen wollen.

online fitnesstraining zu hause
Abbildung: So konnte man in der Pandemie einfach von zu Hause am Gruppentraining teilnehmen

Fitnesscenter-Branche erholt sich langsam

Nun, Ende 2023, sollte sich die Fitnesscenter-Branche allmählich wieder erholen, doch nicht in jenem Ausmaß, wie es im Jahr 2020 der Fall war. Der kumulierte Branchen-Jahresumsatz im Jahr 2020 lag mit etwa 198 Millionen Euro bereits auf rückläufigen Niveau. Diese negative Entwicklung hat sich in den Jahren 2021 und 2022 fortgesetzt, und so konnte erst ab dem Jahr 2023 wieder mit steigenden Einnahmen in der Fitnessbranche gerechnet werden. Die anhaltende Inflation hingegen lässt eine optimistische Prognose für das Jahr 2024 eher nur vorsichtig formulieren.

Österreichische Mittel zur Förderung des Sport und der Gesundheit

Das österreichische Sport-Budget des Bundes verteilte sich im Jahr 2023 erwartungsgemäß zu den größten Anteilen auf jene Sportarten mit den meisten Mitgliedern, der größten Popularität und medialen Präsenz. So hat der Fußball etwa 19,8 Millionen Euro an Förderungen erhalten. Dies ist bei weitem der größte Anteil, gefolgt vom Skisport, der mit "nur" 5,4 Millionen Euro den zweiten Platz in der Liste der Begünstigten belegt. Alle weiteren Sportarten werden in Österreich im Verhältnis dazu mit nur verschwindend geringen Förderungen vom Bund gestützt.

Förderung und Investitionen in öffentliche Sporteinrichtungen und Infrastruktur

Donauinsel in Wien
Abbildung: Die Wiener Donauinsel - wertvolles Sport- und Erholungsgebiet mit vielen positiven Aspekten

Bei der Investition in allgemeine öffentliche Sport- und Erholungseinrichtungen für die breite Bevölkerung wird regelmäßig investiert, wie zum Beispiel in die Wiener Donauinsel, welches zweifelsohne zu einem der genialsten und positiv zu beurteilten Bauprojekten der Wiener Stadtgeschichte zählt.

Die Sport Arena Wien

Ein durchaus auch breit kritisiertes Projekt ist die Konzeptionierung der neuen Sport Arena Wien, welche anstelle des alten Ferry Dusika Hallenstadions im 2. Wiener Gemeindebezirk errichtet wird. Mit dem Abriss des alten Ferry Dusika Stadions ist Österreichs einzige Radsport-Bahn ersatzlos entfernt worden, was natürlich zu einem Aufschrei im Radsport geführt hat. Glücklicherweise konnte mit dem hello yellow Velodrom by Schachermayer in Linz für eine neue Radrennbahn in Österreich gesorgt werden, allerdings nur durch private Initiativen der Firma Schachermayer und Unterstützern. Im Raum Wien gehört der Bahnradsport bis auf weiteres der Vergangenheit an.

Das Ernst Happel Stadion

Ein in die Jahre gekommenes Sorgenkind ist das Ernst Happel Stadion, welches als Österreichs größtes Stadion, Veranstaltungsort und Heimat von diversen Sportvereinen eine durchaus wichtige Funktion für die Gesellschaft übernimmt. Debatten über einen Neubau oder die Modernisierung des Stadions verlaufen bislang im Sand. Fakt ist, dass die finanziellen Mittel für eine nachhaltige Lösung anscheinend nicht vorhanden sind.

Sport- und Bildungseinrichtungen

Ein wesentlicher Aspekt sportlicher Gesundheitsförderung in der österreichischen Bevölkerung ist die sportliche Allgemeinbildung, die unter anderem auch durch die Sportgymnasien in Wien und spezifische Schulprojekte für den Leistungssport, wie das Schigymnasium Stams in Tirol (siehe auch STAMS - Der Film), sowie berufsbezogene Bildungsprojekte wie die Lehrausbildung zum Sportadministrator, welche Leistungssport und berufliche Perspektiven verbindet, gewährleistet wird. Hinzu darf man auch hochwertige private Institute für Sportausbildungen zählen, die für personellen Nachwuchs in der Fitness-, Wellness- und Gesungdheitsbranche sorgen.

Ernst Happel Stadion
Abbildung: Das Ernst Happel Stadion - eine Errungenschaft des 20. Jahrhunderts

Wenn man die Anzahl der allgemeinen österreichischen Sporteinrichtungen in ihrer Gesamtheit betrachtet, kann man durchaus stolz sein auf das was bereits in den vergangenen 70 Jahren, nach der Gründung der 2. Republik Österreich, geschaffen worden ist. Die größten Errungenschaften dahin gegehend stammen allerdings aus der Zeit der Hochkonjunktur des 20. Jahrhunderts. Noch heute profitieren wir daraus, allerdings nicht mehr in diesem Ausmaß, da der Zahn der Zeit an vielen Errungenschaften nagt. Heute befindet sich Österreich diesbezüglich in einer defensiven Position und einer zunehmend angespannten Situation, weil die Kosten für die Erhaltung das Budget für die Investitionen in neue zeitgemäße Projekte empfindlich limitiert.

Als zeitgemäße Errungenschaft kann man beispielsweise die Sport & Fun Hallen in Wien bezeichnen, die aber leider viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten und in Relation zu ihrem Potenzial nur wenig genutzt werden. Warum das so ist, darüber lässt sich breit spekulieren und diskutieren. Jedenfalls stehen die Investitionen nur teilweise mit dem gewünschten Ergebnis im ausgeglichenen Verhältnis.

Natur-, Bewegungs- und Erholungszentren

Ein oftmals viel zu unterschätzter Bereich sind die zahlreichen Natur-, Bewegungs- und Erholungszentren in Österreich. Dazu zählen nicht nur die Donauinsel, der Kurpark Oberlaa, der Biosphärenpark Wienerwald oder das Naturschutzgebiet am Wienerberg, sondern insbesondere auch die Tourismusregionen im Westen von Österreich, wie zum Beispiel der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn, das Ötztal und die zahlreichen schönen Seen in Österreich. Das Salzkammergut ist diesbezüglich auch in besonderer Art und Weise hervorzuheben.

Für den Erhalt und den nachhaltig infrastrukturellen Ausbau dieser Regionen werden allerdings in hohem Maße private Mittel aufgewendet, welche wiederum großes wirtschaftliches Interesse mit sich ziehen. Leider stehen diese Investitionen und damit verbundene Interessen nicht immer im Einklang mit der heimischen Bevölkerung und dem Erhalt natürlicher Ressourcen.

Sponsoring im Sport

Im Rahmen von privatem Sponsoring wird extrem viel in den Sport investiert und das bei Weitem nicht nur in Österreich. Auch in diesem Segment war der Fußball und der Skisport im Jahr 2022 mit einem Anteil von jeweils etwa 28 Prozent am Werbewert an der österreichischen Spitze. Das werbetechnisch ertragreichste österreichische Sportevent im Jahr 2022 war der Alpine Skiweltcup mit 27 Prozent, vor der Formel 1-Weltmeisterschaft (20 Prozent) und der Fußball-Bundesliga ("nur" 10 Prozent). Die Formel 1 konnte sich diesen Rang aber auch nur durch die zahlungskräftigen internationalen Investoren sichern. Dies hat im Grunde genommen nur wenig mit Österreich selbst zu tun, im Gegensatz zum Skisport, bei welchem durchaus auch österreichische Sportler durch ihren Einsatz den Werbewert der Sportart mit getragen haben. Die beiden attraktivsten österreichischen Sportler waren im Jahr 2022 Matthias Mayer (Rücktritt vom aktivem Rennsport Ende 2022) mit einem Bruttowerbewert von 4,5 Millionen Euro und Manuel Feller mit 3,7 Millionen Euro.

Sportswashing, digitale Medien und Sponsoring

Ein Aspekt der in der globalen Welt des Sport neuerdings immer mehr zu tragen kommt, ist das Sportswashing und der Umgang mit Sportmedien, sowie die Digitalisierung im Sport. Dies hat natürlich auch einen hohen Einfluss auf das Sponsoring im Sport und den Werbewert von Sportlern, sowie ganzen Sportarten und dessen Infrastruktur.

Red Bull - eine Sportwelt der Extraklasse für sich - "made in austria"

Eine ganz besondere Bedeutung kann den extrem erfolgreichen Initiativen von Red Bull im Motorsport, im Fußball, im Laufsport und im Extremsport zugesprochen werden. Auch wenn es so manche Menschen in Österreich nicht wahrhaben wollen, ohne Red Bull und dessen Initiativen wäre Österreich bei Weitem nicht so ein erfolgreiches international anerkanntes Sportland.

red bull salzburg
Abbildung: Die Marke Red Bull allgegenwärtig im Heimatland Österreich

Doping in Österreich

Durch die harten Maßnahmen der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria (NADA) in der Vergangenheit scheint die Zahl der Vergehen in diesem Bereich zu sinken. So hat im Jahr 2022 die NADA 2.831 Dopingproben entnommen und nur 4 Dopingverstöße (abgeschlossene Verfahren) festgestellt. Die meist kontrollierten Sportarten waren der Radsport (292 Dopingproben), Biathlon (279 Dopingproben) und der Fußball mit nur 162 Dopingproben. Dies sind seit Jahren die niedrigsten Zahlen, bei den Proben im Kontrollbereich, als auch bei den positiv getesteten Verstößen.

Erwarteter Rückgang 2022 im Kontrollbereich

Im Kontrollbereich gab es den erwarteten Rückgang bei der Anzahl der genommenen Proben. Dies lag vor allem darin begründet, dass das Jahr 2021 zum einen durch die Vorbereitung auf die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele Tokio 2020, die nachgeholt wurden, als auch auf die Vorbereitung auf die Winterspiele Peking 2022 einmalig geprägt wurde. Der normale Sportrhythmus im Jahr 2022 brachte die erwartete Entwicklung bei den Proben.

Erfolge mit Präventionsarbeit

Was die Präventionsarbeit betraf, gab es im Vergleich zum Pandemiejahr 2021 eine deutliche Steigerung bei den Präsenzveranstaltungen vor Ort, die speziell bei den jüngeren Sportler:innen sehr positiv aufgenommen wurden. Viele der jüngsten Sporttreibenden kamen dadurch überhaupt zum ersten Mal in persönlichen Kontakt mit der NADA Austria. Aber auch die während der Pandemie im Einsatz befindliche E-Learning Plattform wurde nicht nur weiterentwickelt, sondern stellt im modernen Schulungsbetrieb eine nicht wegzudenkende Ergänzung dar.

Pressemitteilungen zum Doping-Verfahren in Österreich

Um möglichst detaillierte Einsicht dazu zu erhalten, empfiehlt sich ein Blick auf die Website der Österreichischen Anti-Doping Rechtskommission (ÖADR), unter dem Menüpunkt "Pressemitteilungen". Dort sind Pressemitteilungen zu abgeschlossenen Verfahren aus den letzten Jahren zu finden.

Zum gesamten NADA Jahresbericht 2022


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