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Extremläufer Kurt Eckerstorfer in 100 Tagen 7.000 Kilometer über die Chinesische Mauer

Published: April 17, 2014
kurt-eckerstorfer

"Die Grenzen setzt sich jeder nur selber. Wenn du glaubst es zu schaffen und wirklich mit aller Kraft daran arbeitest, wirst du auch Dinge in deinem Leben bewältigen, von denen du vorher nicht zu träumen gewagt hast."
Kurt Eckerstorfer – April 2014 über sein Vorhaben

 

Kurt EckerstorferGenau dieser Gedanke zählt, die geistige Haltung zu seinem Ziel und der unbändige Wille, das Ziel zu erreichen. Dies ist der Motor für das künftige Vorhaben von Kurt Eckerstorfer, seines Zeichens Extremläufer. Er möchte im Juni 2015 starten und im September 2015, nach über 7.000 gelaufenen Kilometern, die Ziellinie überqueren.

Seine Strecke: die gesamte Chinesische Mauer!

 

Kurt Eckerstorfer läuft 7.000 Kilometer auf der Chinesischen Mauer

sport-oesterreich.at: Hallo Kurt, du hast bereits in den vergangenen Jahren einige großartige Leistungen vollbracht, kannst du uns kurz ein wenig über diese erzählen?

Kurt: Vorerst möchte ich mich bei sport-oesterreich.at bedanken, dass wir heute dieses Interview machen und ich den Sportinteressierten einen kleinen Einblick in meine Leben geben kann:

  • Am 22.März 1999 begann ich zu laufen. Meine erste Strecke waren 2 Kilometer mit hängender Zunge. Nach einigen Wochen machte es mir Spaß und so lief ich Woche für Woche mehr, bis ich im Herbst meinen ersten Halbmarathon in Salzburg absolvierte.
  • Für das nächste Jahr hatte ich mir 4 Marathons vorgenommen, ich lief dann nur 3 und anstelle des 4. Marathons machte ich einen 100-Kilometer-Lauf. Es machte mir jeden Tag mehr Spaß und so setzte ich mir große Ziele.
  • Im Jahr 2001 gewann ich den Marathon auf der Chinesischen Mauer bei den Herren. 2002 lief ich 1000 Kilometer in 10 Tagen von Salzburg über Ulm, Regensburg, Passau, bis nach Wien und machte den Wienmarathon als Abschluss.
  • 2003 lief ich 24 Stunden auf einem Laufband und da ich meinen Mund nicht halten kann, wollte ich dabei referieren, was ich auch tat. Dies war weltweit einzigartig. Das Jahr darauf machte ich einen 48 Stunden Lauf am Laufband bei dem ich den Rekord vom Vorjahr um 7 Kilometer überbot.
  • 2006 machte ich im Red Bull-Stadion in Salzburg einen 24 Stunden Stiegen-Lauf, bei dem ich über 112.000 Stufen lief und über 17.000 Höhenmeter bewältigte.

sport-oesterreich.at: Wie hast du dich auf diese Events vorbereitet?

Kurt: Neben meinem Hauptberuf als Persönlichkeits- und Mentaltrainer machte ich jeweils zwischen 4-6 Monate vor dem Event ein Spezialtraining mit Einheiten bis zu 12 Stunden 2-3 Mal pro Woche. Die restlichen 3-4 Tage wurden mit Einheiten zwischen 10 und 40 Kilometer gefüllt. Jede 4. Woche wurde als „Ruhewoche“ mit ca. der Hälfte der Kilometer der Vorwoche fixiert.

sport-oesterreich.at: Wie wichtig ist dabei die mentale Stärke im Vergleich zur physischen?

Kurt: Bei derart ausgedehnten Events ist der Geist das Überwiegende. Du kannst noch so gut körperlich trainiert sein, wenn der Kopf nicht mitmacht hast du keine Chance. Bereits beim Marathon auf der Chinesischen Mauer habe ich gesehen, dass ich mental sehr stark bin. Daher konnte ich ihn auch gewinnen.

sport-oesterreich.at: Nun hast du ja etwas noch nie Dagewesenes in Planung, der Lauf über die gesamte Chinesische Mauer, ganze 7.000 Kilometer bei teilweise schwierigsten Bedingungen. Seit wann planst du dieses atemberaubende Event und wann möchtest du starten?

Kurt: Ich plane diesen Lauf bereits seit 2001. Ich habe mich in diesen Jahren mental darauf vorbereitet und bin nun absolut sicher, dass ich es schaffen werde. Mir wird zwar von fast allen Fachleuten gesagt, dass dies nicht zu machen sei, doch das war auch schon beim 1000 Kilometer-Lauf so. Da hat auch jeder gesagt, du benötigst 7 Jahre um deine Muskeln, Bänder und Sehnen auf so große Events vorzubereiten, und ich habe es bereits nach 3 Jahren geschafft. Die Grenzen setzt sich jeder nur selber. Wenn du glaubst es zu schaffen und wirklich mit aller Kraft daran arbeitest, wirst du auch Dinge in deinem Leben bewältigen, von denen du vorher nicht zu träumen gewagt hast.

Wenn wir die Investitionssumme für das Projekt zusammen haben, werde ich im Juni 2015 starten und im September in Peking ankommen, nach 100 Tagen und 7.000 Kilometern. Davon sind 2/3 in der Wüste und 1/3 im Hochland, wo neben der täglichen Länge noch 2.000 bis 6.000 Stufen zusätzlich täglich zu bewältigen sind.

sport-oesterreich.at: Kurt, vielen Dank für deine Zeit, wir wünschen dir viel Erfolg mit deinem Projekt und freuen uns darauf, dich bis dahin und auch während dieses Events begleiten zu dürfen.