Martin Würz bei der Paralympics-Einkleidung in Salzburg. (c) Diener
„Ich habe mein Schicksal akzeptiert, es durch Leistung bewältigt und als Chance genutzt.“
So lautet das Motto von Martin Würz. Der 24-jährige Niederösterreicher verlor im Alter von 13 Jahren seine linke Hand nach einem Unfall mit einem Feuerwerkskörper. Aufgeben kam ihm jedoch nie in den Sinn. Schon wenig später sollte eine alte Flamme neu entfachen: Die Liebe zum Skisport.
Über diverse Kader arbeitete sich Würz schnell nach oben, seit dem Jahr 2011 steht er bereits im ÖSV-Team. „Die Bewegung in der freien Natur, das Adrenalin im Stangenwald. Es ist schwer zu beschreiben, aber es löst Glückshormone aus. Im Ziel steht man oft und denkt sich, wie geil das war“, beschreibt er die Faszination Skisport.
Das bisherige Karriere-Highlight bildeten die Paralympics 2014. Mit gerade einmal 20 Jahren schaffte es der Maissauer nach Sotschi. „Dort ging es schon sehr gut mit drei Top-10-Plätzen, weil damals die Quali das große Ziel war“, berichtet er. Vier Jahre später sieht es etwas anders aus, nun sind die Medaillen das ausgesteckte Ziel: „Diesmal möchte ich um die vorderen Plätze mitsprechen. Ich will einfach meine beste Leistung bringen. Bei Paralympics zählen die Medaillen, deshalb ist mein Ziel, vorne dabei zu sein.“ Die Impressionen von seinen ersten Paralympics könnten in Pyeongchang zum Trumpf werden. „Es ist eine super Erfahrung, wenn man schon einmal dabei war. Dann ist man nicht so überwältigt, wenn man alles sieht“, so Würz, der allerdings auch etwas beschwichtigt: „Schlussendlich hat es aber auf das Rennen selbst nicht so viel Auswirkung.“
Positiv sind auch die Vorzeichen. Bei der Generalprobe im südkoreanischen Wintersport-Gebiet fuhr der Zoll-Beamte nämlich gleich auf das Podest: „Es war relativ warm, deshalb war die Piste weich. Im Slalom hatte ich ein positives Erlebnis mit Rang drei, der Hang gefällt mir.“ In dieser Saison feierte er zudem seinen ersten Weltcup-Sieg. „Im Riesentorlauf ist das Problem, dass der Hang sehr flach ist. Mit meiner Behinderung wird es da schwer, weil ich eigentlich gar nicht so viel Zeit gutmachen kann. Jetzt möchte ich mich auf die Kombination und den Slalom konzentrieren“, so seine Herangehensweise. Die Vorfreude auf seine zweiten Paralympics ist jedenfalls riesengroß: „Ich freue mich schon sehr darauf. Wir haben lange dafür trainiert, jetzt wollen wir uns belohnen.“