Mountainbike-Weltmeisterschaften in der Schweiz: Valentina Höll krönt sich zum vierten Mal in Folge zur Downhill-Weltmeisterin

Foto: Monica Gasbichler/Cycling Austria
Zum vierten Mal in Folge durfte sich am Sonntag bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften in der Schweiz Valentina Höll das Regenbogentrikot in der Elite im Downhill überstreifen. Mit ihren beiden Juniorinnen-Titel ist sie im Alter von 23 Jahren schon sechsfache Weltmeisterin. Doch für die Salzburgerin war die Goldmedaille am schwierigen Kurs in Champery alles andere als selbstverständlich.
“Es ist komplett verrückt. Ich weiß nicht, warum es immer bei den Weltmeisterschaften dann klappt“, berichtete sie nach ihrem Rennen. Als Letzte ging die Titelverteidigerin auf den Kurs und fing die beiden führenden Französinnen Myriam Nicole und Marine Cabirou noch ab. Völlig ungläubig starrte sie danach auf die Anzeigentafel, ehe sie ihren Sieg realisierte.
Ein unerwarteter Sieg nach langer Durststrecke
Den ersten seit einem Jahr, denn nachdem Höll im Vorjahr bei den Weltmeisterschaften in Andorra gewann, wartete sie auf ihren nächsten Erfolg. “Ich habe jetzt so lange nicht gewonnen, da war ich es gar nicht gewöhnt, dass wieder der Einser aufleuchtet, wenn ich ins Ziel fahre und auf die Anzeigentafel blicke“, nahm sie das Ende ihres sieglosen Jahres mit Humor.
Wieder einmal unterstrich sie ihre Qualität, am Tag X voll da zu sein. “Ehrlich gesagt, hatte ich das nicht erwartet. Die Saison war so schwierig“, meinte Höll, die zwar mit konstanten Podiumsplatzierungen im Weltcup auch vorne liegt, jedoch halt ohne Sieg blieb. “Ich konnte mein Feuer noch nicht finden, aber heute hat es funktioniert. Ich habe nicht an ein Ergebnis gedacht, sondern wollte Spaß haben“, sagte sie abschließend.
Sturzpech für Andreas Kolb bei den Männern
Pech hatte bei den Männern Andreas Kolb, der auf Medaillenkurs zu Sturz kam und wohl als einziger Fahrer den späteren Weltmeister Jackson Goldstone aus Kanada herausfordern hätte können. Denn der bei Kolb noch führende Deutsche Henri Kiefer holte Silber, Kolb lag bei den ersten beiden Zwischenzeiten noch vor ihm. So wurde Kilian Schnöller auf Rang 53 der beste Österreicher bei den Elite-Männern.
“Ich bin sehr gut ins Rennen gekommen, hatte einen kleinen Fehler nach der zweiten Zwischenzeit. Ich hab wirklich brutal gepusht, hatte ein wenig Probleme mit dem Grip am Lenker. Als ich darüber nachdachte, dass ich mich voll festhalten muss für die nächste Sektion, ist mir das Hinterrad weggerutscht und ich bin brutal eingeschlagen. Von einem Zwischenzeitweltmeistertitel kann ich mir nichts kaufen, aber dass ich voll dabei war, nehme ich für die nächsten Saisonrennen mit. Es warten ja noch drei Weltcups und da will ich voll zuschlagen“, erzählte der Steirer.