Das österreichische Rugby 7s Frauen-Nationalteam hoffte einen Platz unter den besten 5 Ländern erreichen zu können - geworden ist es der unglaubliche 2. Rang bei der Rugby Europe Women's 7s Conference in Kosice. Damit steigt Österreich's Frauen 7s Nationalteam 2018 in die zweithöchste europäische Leistungsklasse auf.
Österreich's Team reiste gut vorbereitet zur EM der 3. Leistungsklasse in die Slowakei. Das Betreuerteam, Eva Gerstl und Laura Wunsch, hatte schon im Herbst des letzten Jahres begonnen, den Kader zu formen - zahlreiche Trainingstage und drei Vorbereitungsturniere gaben dem Team im Frühjahr den letzten Feinschliff. Dennoch war man vor dem Turnier realistisch geblieben und strebte nach dem 9. Platz im Vorjahr eine weitere Verbesserung im Ranking auf Rang 5 an, um 2018 den Aufstieg anzupeilen. Doch es kam anders.
Österreich's Kampf in einer schwierigen Gruppe
Die Gruppeneinteilung aufgrund des aktuellen Nationen-Rankings hatte Österreich eine schwierige Gruppe beschert mit dem Absteiger aus der Trophy Dänemark, den starken Georgierinnen und Bosnien/Herzegowina. Beim Auftakt gegen Georgien gab es ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Georgien knapp das bessere Ende für sich hatte mit 19:14. Gegen Favorit Dänemark konnte Österreich lange hervorragend mithalten, zur Pause stand es 0:0, in der 2. Hälfte spielten die Däninnen aber ihre ganze Routine aus und siegten mit 24:5. Somit konnte sich Österreich nur mehr als eines der bestplatzierten 3. Teams für das Viertelfinale qualifizieren, was einen Kanter-Sieg über Bosnien benötigte und entsprechende Schützenhilfe in den anderen Gruppen. Das österreichische Team erfüllte seine Aufgabe mit Bravour, überrollte Bosnien mit 49:0 und zog als bester Gruppen-Dritter vor Bulgarien und Slowenien in die Runde der besten 8 ein.
Die Sensation mit dem Einzug ins EM-Finale
Im Viertelfinale wartete nun der noch ungeschlagene Sieger der Gruppe A: Kroatien. Österreich zeigt hier sein vermutlich bestes Rugby, und zog mit einem sicheren 22:0 ins Halbfinale ein, Das ausgegebene Ziel war somit erreicht worden. Nun wartete mit Georgien erneut eine traditionsreiche Rugby-Nation. Georgiens Herren sind immerhin seit Jahren regelmäßige Teilnehmer bei den Weltmeisterschaften und haben bereits den Anschluss an die internationalen Top-Nationen geschafft. Aber Österreich wusste auch aus der Vorrunden-Begegnung, dass die Georgierinnen durchaus in Reichweite sind und die Sensation machbar ist. Es entwickelte sich wie in der Vorrunde ein ausgeglichenes und kampfbetontes Spiel, aber diesmal konnte Österreich die entscheidenden Punkte machen und mit einem 10:7 Sieg ins Finale einziehen. Die Sensation war damit bereits geschafft, beide Finalisten steigen in die Rugby Europe Women's 7s Trophy 2018 auf. Das Finale gegen die starken Norwegerinnen war nur noch Zugabe, Norwegen siegte mit 21:5, was den Jubel im österreichischen Team über den Aufstieg aber nicht schmälern konnte.
Das österreichische Frauen-Rugby geht damit in die wohlverdiente Sommerpause, aber die Weichen für das nächste Jahr werden bereits gestellt. Es bleibt keine Zeit, um sich auf diesem Erfolg auszuruhen, in der Trophy warten extrem starke Rugby-Nationen wie Deutschland, Schottland, Rumänien oder Tschechien und es wird ein hartes Stück Arbeit für Eva Gerstl und ihr Team, im nächsten Jahr den Verbleib in der Trophy zu sichern. Ein wichtiger Schritt um dies dauerhaft zu erreichen und sich weiter nach oben zu entwickeln, ist die Förderung der Nachwuchs-Arbeit.
Der ÖRV arbeitet aktuell an mehreren Projekten, um Mädchen-Rugby in Österreich zu etablieren und somit die Basis für zukünftige Erfolge zu legen.
Herzliche Gratulation dem österreichischen Rugby 7s Nationalteam-Kader:
- Elena Ricci Hennig (RU Donau)
- Sarah Gruener (Wombats RC)
- Sophie Koller (RU Donau)
- Karolina Pomej (RU Donau)
- Nora Vater (RU Donau)
- Christina Peter (RU Donau)
- Anna Wallensteiner (WRC Innsbruck)
- Edith Hamberger (WRC Innsbruck)
- Ciara Burns (RU Donau)
- Lea Hehenberger (RC Graz)
- Jessica Burns (RU Donau)
- Kathrin Kirchweger (RC Linz)