Österreichische Fans müsst sich vermutlich erst einmal an diesen Gedanken gewöhnen: Nachdem sich die österreichische Fußballnationalmannschaft im Rahmen einer fulminant absolvieren Qualifikationsphase für die Euro 2016 in Frankreich qualifiziert hat, scheint das Team um Trainer Marcel Koller einem kometenhaften Aufstieg entgegen zu streben. Österreich nimmt derzeit Platz 10 der Fifa-Weltrangliste für sich und gilt in Fachkreisen als "gefährlicher Außenseiter" für den Gewinn des Europameistertitels. Entsprechend hoch sind die Quoten bei den Buchmachern für den Geheimfavoriten.
Gute Voraussetzungen begünstigen die Chance auf den Titelgewinn
Das österreichische EM-Team wird in diesem Jahr vom Losglück begleitet und trifft in Gruppe F auf die Nationalmannschaften der Länder Ungarn, Portugal und Island. Nach Meinung zahlreicher Experten mit einem derart talentierten Team eine zu bewältigende Aufgabe. Sollte Österreich die Gruppenphase bei der EM in Frankreich erfolgreich hinter sich lassen, warten erst im Halbfinale große Favoriten, wie zum Beispiel Deutschland oder Frankreich auf den augenscheinlichen Fußballwinzling. Allein die Vergangenheit zeigt, dass der Titelgewinn für eine Nation mit verhältnismäßig geringen Ambitionen möglich ist: Im Jahr 1992 begeisterte Dänemark mit dem sensationellen Gewinn des EM-Titels in Schweden nicht nur die eigene Nation, sondern auch die gesamte Fußballwelt. Damals bestritten die Dänen ihr Endspiel gegen die starken Deutschen. Im Jahr 2004 konnte die griechische Nationalelf gegen das Gastgeberland Portugal in einem harten Kampf ebenfalls eine Sensation verbuchen.
Österreich ist kein "krasser Außenseiter" mehr
Die österreichische Nationalmannschaft rangiert mit Quoten zwischen 34,00 und 40,00. All jene, die beispielsweise € 100,- auf den Titelsieg Österreichs setzen, erhalten demnach am Finaltag (10. Juli 2016) einen satten Gewinn zwischen € 3.400 und € 4.000 ausbezahlt. Im Gegensatz zu den vergangenen Europameisterschaften, wo Österreich nicht mehr als eine Statistenrolle für sich einnahm, gilt das Team von Marcel Koller bereits seit geraumer Zeit nicht mehr als "krasser Außenseiter", sondern als potentieller Anwärter auf den Fußballthron in Europa. Grund für den rasanten Aufstieg sind insbesondere talentierte Spieler, wie etwa David Alaba vom FC Bayern München oder dem Ex-Bremer Marko Arnautovic von Stoke City.
Zeit für Experimente ist nicht vorhanden
Vor allem National-Trainer Marcel Koller ist es zu verdanken, dass die österreichische Nationalelf eine klare Linie fährt. Mit den Worten "Die Zeit für Experimente ist nie da" hatte sich Koller klar gegen wirre Fantastereien in Sachen Team-Zusammenstellung ausgesprochen. Mit diesem System gelang Österreich die Qualifikation für die Euro 2016 in Frankreich bereits frühzeitig. International setzte sich im Laufe der Zeit die Meinung fest, dass es sich beim aktuellen Nationalkader um die beste ÖFB-Elf "aller Zeiten" handelt.