Lemawork Ketema bei Marathon Weltmeisterschaft in Doha am 6.Oktober 2019

Eine Hitzeschlacht ...

... war das und das konnte man in den Gesichtern jedes einzelnen Athleten sehen, dass es hier zu keinen neuen Rekorden kommen wird. Bei einer Tempetaur um die 30 Grad Celsius und extrem hoher Luftfeuchtigkeit starteten 73 Athleten um kurz vor Mitternacht bei der Marathon WM 2019 im Rahmen der 17. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften in Doha, der Hauptstadt von Katar. Lemawork Ketema startete als einziger Österreicher hier, um sein Land zu vertreten. Er musste sich zweifelsohne gegen ein prominent besetztes Teilnehmerfeld durchsetzen, dennoch stellte er eine mögliche Top Ten-Platzierung in Aussicht.

Schwierige Bedingungen bei der Marathon Weltmeisterschaft in Doha

Am Tag vor dem Bewerb wurde bereits über die große Hitze (selbst in der Nacht) und die hohe Luftfeuchtigkeit berichtet. Eine spezielle Körperkern-Temperatur Messung (Ergebnis: 38 Grad Celsius) an Lemawork zeigte, wie sich der Körper selbst bei minimaler Belastung erhitzt. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind die afrikanischen Top-Läufer große Hitze gar nicht gewohnt, da sie in ihrer Heimat in großer Höhe laufen, wo es nie so richtig heiß wird. Auch für Lemawork Ketema ist das alles andere als ein Vorteil.

Die Marathon-Strecke auf der Corniche, der Küstenpromenade von Doha

Die flache Marathon-Strecke (Rundkurs von etwa 7 Kilometern) ansich ist ideal für einen schnellen Bewerb. Die Klima-Bedingungen sind der ausschlaggebende Faktor, der die Athleten von ihrer maximalen Leistung abhält. Daher wurde auch um Mitternacht gestartet, da zu dieser Zeit die Witterungsverhältnisse am günstigsten zu erwarten sind - und so war es auch. Entgegen der Prognosen war die Hitze für die Athleten doch nicht so schlimm, wie erwartet. Lemawork Ketema nutzte kaum sein gekühltes Stirnband, was zunächst die Moderatoren und Beobachter im Fernsehen verwunderte.

Start der Marathon Weltmeisterschaft in Doha

Lema Work Ketema Marathon WM DohaEine Minute vor Mitternacht ertönte der Startschuß für das 73 mannstarke Teilnehmerfeld. Ein Läufer setzte sich mit hohem Tempo (etwa 3 Min. / Kilometer) vom Rest des kompakten Feldes ab. Derlys Ayala aus Paraguay spurtete in den ersten 5 Kilometern mit einer Durchgangszeit von 15:06,1 alleine allen anderen davon. Lemawork Ketema lief dahinter und mitten im großen Teilnehmerfeld der Favoriten und passierte die 5km-Marke nach 16:07,17. An dieser Stelle hatte Ayala bereits über 1 Minute Vorsprung, eine ganz riskante Taktik, welche sich bereits kurz vor der Halb-Marathon-Marke rächte. Kurz vor der Hälfte wurde der Läufer aus Paraguay vom Spitzenfeld eingeholt. Kurz darauf brach er das Rennen ab.

Aus Sicht des Fernsehens war auch  Lemawork Ketema nicht mehr zu sehen, das Ranking zeigte aber das der Österreicher im Rennen war und langsam zurück fiel. Bei Kilometer 10 war sein Abstand zum Spitzenfeld etwa 17 Sekunden lang, bei Kilometer 15 bereits vergrößerte sich dieser Abstand auf 26 Sekunden und bei der Hälfte lag der Österreicher 2,5 Minuten zurück. Bis zum Ziel wurde der Rückstand entsprechend dieser Entwicklung weiterhin größer, aber eine Aufgabe stand für Lemawork Ketema nicht im Raum. Er hatte während des Laufes starke Schmerzen am Rücken bekommen. Eine alte Verletztung meldete sich zurück, was ein ansonsten mögliches Tempo in seiner Verfassung unmöglich machte. So beendete er nach 2:20:45 das Rennen mit einem Rückstand von 10:05 auf den Sieger Lelisa Desisa aus Äthiopien, der das Ziel nach 2:10:40 erreichte. Anzumerken ist hier, dass diese Siegerzeit nur 4 Sekunden schneller war, als die Marathon-Bestzeit von Lemawork (2:10:44) welche er in diesem Jahr beim 36. Vienna City Marathon als schnellster Österreicher gelaufen ist.

Beachtlich war die Leistung des Briten Callum Hawkins, der sich aus seinem Rückstand heraus bis zu Kilometer 40 zurück an die Spitze gekämpft hat. Für kurze Zeit hat er auch die Gesamtführung übernommen, doch die beiden Äthiopier, die sich das ganze Rennen über sehr unauffällig an der Spitze verhalten haben, steigerten auf den letzten beiden Kilometern ihr Tempo und konnten einen äthiopischen Doppelsieg auf Platz 1 und 2 für ihr Land sichern.

 

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