Kneippen - Wassertreten nach Kneipp für Wohlbefinden und Gesundheit

Das Kneippen hat sich in Thermen, Outdoor- und Motorikparks von Kurorten und gesundheitsbewussten Gemeinden, Wellness-Tempeln und Therapiezentren als gesundheitsfördernde Maßnahme etabliert. Dabei handelt es sich um das berühmte Wassertreten nach Kneipp, was für mehr Wohlbefinden und Vitalität sorgen kann. Was das Kneippen für uns bringt und welche Vorteile damit verbunden sind, schauen wir uns in diesem Artikel genauer an.

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Abbildung: Ein Mann geht langsam im Storchenschritt entlang des Handlaufs im speziell dafür vorgesehenen Natur-Kneippbecken. Am Grund des Beckens befinden sich Kieselsteine, die zusätzlich auch noch die Fußsohlen stimulieren

Der Kneipp-Effekt

Der Kneipp-Effekt bezieht sich auf die Prinzipien der Kneipp-Therapie, die von Sebastian Kneipp, einem bayerischen Priester und Naturheilkundler des 19. Jahrhunderts, entwickelt wurden. Die Kneipp-Therapie beruht auf fünf Säulen:

  1. Wasseranwendungen
  2. Heilkräuter und Natur
  3. Bewegung und Sport
  4. Ernährung und Wohlbefinden
  5. Innere Balance und Lebensordnung

Der Kneipp-Effekt basiert besonders auf dem ersten Punkt, den Wasseranwendungen, die verschiedene Reize auf den Körper ausüben. Diese Reize können durch Wasser in unterschiedlichen Temperaturen und Formen wie Kalt-Wasseranwendungen (Wassertreten nach Kneipp), Güsse, Bäder, Wickel oder Waschungen erzeugt werden. Der Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser fördert dabei die Durchblutung, stärkt das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an und verbessert damit das allgemeine Wohlbefinden.

Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch das Kneippen

Die Kneipp-Therapieanwendungen setzen auch auf das Prinzip der Selbstheilungskräfte des Körpers. Der Kneipp-Effekt zielt darauf ab, den Körper durch die Reize des Wassers zu stimulieren und so seine natürlichen Abwehrmechanismen zu aktivieren. Zusätzlich zur Wassertherapie betont die Kneipp-Medizin auch gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung, die Verwendung von Heilkräutern und eine ausgewogene Lebensführung als wichtige Elemente zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Die Prinzipien des Kneipp-Philosophie passen perfekt zu einem bewusst gesunden Lifestyle von sportlich aktiven Menschen und jenen Menschen, die möglichst lange jung und vital sein wollen.

Vorteile und Effekte durch das Wassertreten nach Kneipp:

  • Anregung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Aktivierung des Stoffwechsels mit erfrischendem Körpergefühl
  • Begünstigen von ruhigem und erholsamen Schlaf
  • Stärkung der Venen durch gesteigerten Blutfluss
  • Vorbeugung von Krampfadern und Linderung entsprechender Beschwerden
  • Kneippen kann eventuell auch bei gefühlt schweren Beinen helfen

So funktioniert das Wassertreten nach Kneipp

Es gibt im Prinzip mehrere Varianten und Einsatzzwecke für das Wassertreten. So gibt es zum Beispiel für das Steigern des eigenen Wohlbefindens gesunder Menschen eine kurze Schnellanleitung für zu Hause. Es gibt aber auch speziell für Therapie-Zwecke etwas aufwendigere und komplexere Vorgänge, die im Speziellen auch nur unter persönlicher Anleitung zu empfehlen sind.

Einfaches Wassertreten nach Kneipp in einem Naturbecken

Das einfache Wassertreten nach Kneipp in einem Naturbecken verfolgt im Prinzip keine speziellen Therapiezwecke, sondern dient lediglich der Förderung von bestehender Gesundheit und des Wohlbefindens. Diese Anleitung ist für gesunde und körperlich aktive Menschen, die grundsätzlich keine großartigen Beschwerden haben und sich unbedenklich ohne Hilfe in der Natur bewegen können.

  • Vorbereitung: Suchen Sie ein flaches, wadentiefes, natürliches Gewässer wie einen Teich oder Bach mit klarem Wasser, oder ein speziell für Kneipp-Anwendungen angelegtes Becken.
  • Einstieg: Betreten Sie langsam das Wasser. Beginnen Sie mit den Füßen und gehen Sie nach und nach tiefer hinein. Achten Sie darauf, dass das Wasser angenehm kühl ist, aber eventuell nicht zu kalt, um einen Schock (falls Sie empfindlich sind) zu vermeiden.
  • Gehen im Wasser: Bewegen Sie sich langsam und gehen Sie ein paar Schritte im Storchenschritt (Knie so weit anheben, dass der Fuß komplett aus dem Wasser gezogen ist) im Wasser. Die Dauer kann je nach persönlichem Empfinden variieren. Einige gehen nur kurz, andere bleiben länger im Wasser.
  • Achtung: Gleichgewicht ist wichtig! Wenn Sie unsicher sind oder Gleichgewichtsprobleme haben, dann sorgen Sie dafür, dass Sie sich wo anhalten und abstützen können.
  • Beobachtung der Reaktion: Achten Sie auf die Reaktion Ihres Körpers. Genießen Sie die erfrischende Wirkung des Wassers auf Füße und Beine.
  • Abschluss: Verlassen Sie das Wasser und trocknen Sie die Füße ab. Bewegen Sie sich am besten langsam weiter und halten Sie sich warm, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Das Kneippen in einem Naturbecken ist oft eine entspannende und erfrischende Erfahrung. Es ist weniger strukturiert als das "strukturierte" Wassertreten nach Kneipp, aber die grundlegenden Prinzipien der Wechselwirkung zwischen "warm und kalt" und der positiven Effekt auf die Durchblutung bleiben erhalten.

Durchführungsbeispiel für Therapiezwecke

Bitte beachten Sie, dass es sich hier nur um eine von mehreren möglichen Therapie-Formen handelt. Vertrauen Sie im Zweifelsfall immer den Anweisungen Ihres Therapeuten und lassen Sie sich bitte nicht von anderen Meinungen und Ansätzen beeinflussen. Die unterschiedlichen Grundvoraussetzungen des Menschen und Therapie-Ziele sind zu vielseitig, als dass man eine einheitliche Therapieform als die einzig wahre Variante bezeichnen könnte.

  • Vorbereitung: Stellen Sie die beiden Wasserbehälter bereit, einer mit kaltem und einer mit warmem Wasser. Füllen Sie genug Wasser in die Behälter, um die Füße damit bedecken zu können.
  • Einstieg: Beginnen Sie mit dem warmen Wasser. Tauchen Sie Ihre Füße für etwa 3 - 5 Minuten ein. Das warme Wasser bereitet die Gefäße auf den Wechsel vor und fördert die Durchblutung.
  • Wechsel zum kalten Wasser: Heben Sie nun die Füße aus dem warmen Wasser und setzen Sie Ihre Füße vorsichtig in das kalte Wasser.
  • Beginnen Sie langsam zu gehen: Versuchen Sie, das kalte Wasser für etwa 20-30 Sekunden zu ertragen. Achten Sie darauf, dass die Bewegungen langsam und kontrolliert sind.
  • Wechsel zwischen warm und kalt: Wiederholen Sie den Wechsel zwischen warmen und kalten Wasser mehrmals. Üblicherweise wird empfohlen, dies 3 - 4 Mal zu wiederholen. Beginnen und enden Sie stets mit dem warmen Wasser.
  • Abschluss: Trocknen Sie Ihre Füße, um sie warm zu halten. Bewegen Sie sich anschließend langsam, um den Kreislauf nicht abrupt zu belasten.

Vor Beginn der Kneipp-Anwendung beachten:

Es ist wichtig, die Reaktion Ihres Körpers zu beobachten und die Dauer, sowie die Intensität, des Wassertretens entsprechend anzupassen. Nach dem Wassertreten sollten Sie sich warm halten um den positiven Effekt auf den Kreislauf zu verstärken. Beachten Sie auch, dass die Kneipp-Therapie individuell angepasst werden kann und bei Bedarf auch angepasst werden sollte. Für Menschen mit einem schwachen Herz-Kreislauf-System, oder anderen Risikofällen, ist es ratsam, vor dem Beginn neuer Therapien oder Übungen dies mit einem Arzt zu besprechen, besonders wenn gesundheitliche Bedenken bestehen.

Wann ist Wassertreten nach Kneipp nicht zu empfehlen?

Während der Menstruation kann das Wassertreten Nach Kneipp problematisch sein. Beobachten Sie hier genau, ob Ihr Körper die Anwendung gut verträgt. Wenn Sie sich geschwächt fühlen, dann verzichten Sie besser diesmal auf das Kneipp-Vergnügen. Mit Harnwegsinfektionen, Blasen- und Nierenkrankheiten, Unterleibsinfektionen und schweren arteriellen Durchblutungsstörungen sollten Sie besser ganz auf das Wassertreten verzichten.

Das Prinzip der Wechselduschen: zu Beginn warm, am Ende kalt

Ein Aspekt, der immer wieder für Verwirrung sorgen kann, handelt von der Abfolge: Wann kalt und wann warm? Während beim klassischen Wassertreten nach Kneipp warm begonnen und beendet wird, so wird bei den Wechselduschen warm begonnen und kalt beendet. Wichtig dabei: man sollte sich nach einer kurzen Zeit auch schnell wieder aufwärmen.

Ablauf einer Wechseldusche

In der Regel wird das Wechselduschen zweimal gemacht. Die Wechseldusche beginnt stets mit (sehr) warmen Wasser endet mit kaltem Wasser: warm / kalt, warm / kalt. Das kalte Wasser zum Schluss sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße verengen. Das Beenden einer Wechseldusche mit kaltem Wasser kann verschiedene Effekte auf den Körper haben:

  • Stimulation des Kreislaufs: Der Wechsel von warmem zu kaltem Wasser erhöht die Herzfrequenz und regt den Blutfluss an. Das kalte Wasser zum Abschluss kann diesen Effekt verstärken und eine zusätzliche Stimulierung des Kreislaufs bewirken.
  • Steigerung der Energie und Vitalität: Ein kaltes Wasserfinish kann erfrischend sein und einem ein Gefühl von Vitalität und Energie vermitteln. Es kann helfen, wacher und aufmerksamer zu werden.
  • Stärkung des Immunsystems: Es wird angenommen, dass regelmäßige Anwendungen von kaltem Wasser das Immunsystem stärken können. Das Abschließen einer Wechseldusche mit kaltem Wasser könnte dem Körper helfen, sich an diese Reize anzupassen und seine Abwehrkräfte zu mobilisieren.

Das Beenden einer Wechseldusche mit kaltem Wasser ist jedoch nicht für alle Menschen geeignet. Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Beschwerden wie Herzproblemen, niedrigem Blutdruck oder Kreislaufstörungen sollten vorsichtig sein und gegebenenfalls mit einem Arzt Ihres Vertrauens Rücksprache halten, bevor sie diese Praxis anwenden. Die individuelle Reaktion des Körpers auf Kälte variiert stark, daher ist es wichtig, die eigene Toleranz und Reaktionen zu berücksichtigen. Es ist ratsam, die Wechseldusche langsam zu steigern und den Körper schrittweise an die Reize zu gewöhnen, um unangenehme oder gesundheitlich bedenkliche Reaktionen zu vermeiden.

Wichtig: Danach für schnelle Wiedererwärmung sorgen.

Es kommt im Prinzip auch immer darauf an, welches Ziel man mit einer solchen Maßnahme verfolgt. Hier steht das Wohlbefinden grundsätzlich gesunder Menschen im Vordergrund.

Kneippen im Barfußpark Bad Mitterndorf

kneippen bad mitterndorfDer Barfußpark in Bad Mitterndorf ist ein sehr gelungenes Beispiel für die Umsetzung einer hochwertigen Kneippanlage in der Natur. Hier ist auch gleich daneben ein idyllisch angelegter Motorik-Park mit Barfuß-Parkour zur Stimulierung der Fußsohlen und Station zum Trainieren des Gleichgewichts. Als besonderes Highlight kann man hier am Ende des Parkours im Wald ein etwa knietiefes Moorbad genießen. Zusätzlich gibt es hier auch einen Trinkbrunnen mit sehr schwefelhaltigen Quellwasser, welches bei empfindlichen Menschen zu einer "leichten" aber gesunden Verdauung führen kann. Jedenfalls entspricht die gesamte Anlage den Vorstellungen der Kneipp-Philosophie.

 

Wichtiger Hinweis: Kneipp-Anwendungen im Bedarfsfall jedenfalls nur nach Rücksprache mit dem Arzt Ihres Vertrauens anwenden.


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