Viele Menschen glauben, dass im Sommer die Sonne für die Versorgung mit Vitamin D ausreicht. Warum das nicht immer so ist, und auf was es zu achten gilt, erfahren Sie hier.
Ein natürlicher und zudem auch möglichst konstanter Vitamin D-Spiegel hat erheblich großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Gerade in Österreich ist Vitamin D (was im engeren Sinne kein Vitamin, sondern ein Hormon ist) einer der kritischsten Nährstoffe, der im natürlichem Ausmaß oftmals nicht ausreichend vorhanden ist. Hier erfahren Sie, wie Sie die richtige Dosierung für sich bestimmen, und wir gehen Irrtümern auf den Grund.
Das Wichtigste zu Vitamin D in unserem Alltag
- Über die normale Ernährung wird kaum Vitamin D aufgenommen. Eine ausreichende Zufuhr über die herkömmliche Nahrung ist daher nicht möglich.
- Auch im Sommer sind wir durch den landläufigen Lebensstil (Aufenthalt in Innenräumen, Tragen von Kleidung, Verwendung von Sonnencreme, ...) oft nicht genug der wichtigen UV-B Strahlung ausgesetzt, um ausreichend Vitamin D selbst produzieren zu können.
- Im Winter steht die Sonne in Österreich so tief, dass unser Körper praktisch überhaupt kein Vitamin D produzieren kann. Unsere Vitamin D-Speicher werden so innerhalb kürzester Zeit geleert und reichen nicht über die lange Winterzeit. Ziel sollte eine ausreichende und stabile Versorgung über das ganze Jahr hinweg sein.
- Wenn der Mensch genug Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, kann der Körper zwischen 15.000 und 20.000 Internationale Einheiten (I.E.) Vitamin D pro Tag produzieren. Einige Menschen streben mittlerweile eine Zugabe von mehr als 1.000 I.E. an. Um den eigenen Vitamin D-Spiegel zuverlässig zu ermitteln und zu steuern sollten Bluttests beim Arzt durchgeführt werden, welche die Empfehlung einer erhöhten Einnahme bestätigen.
- Das Hormon Vitamin D wirkt zusammen mit Kofaktoren wie K2, Magnesium und Calcium und hat in diesem Zusammenhang mehr Einfluss auf den Organismus, als die meisten Menschen denken.
Die Bedeutung von Vitamin K2 für die Verwertung von Vitamin D
Das Sonnenhormon Vitamin D sorgt für eine intensivierte Aufnahme von Kalzium. Doch damit Kalzium an den richtigen Stellen eingelagert wird und nicht zur Verkalkung oder Nierensteinen führt, benötigt der Körper Vitamin K2. Dieses Vitamin K2 ist einer der wichtigsten Kofaktoren von Vitamin D. Anders formuliert ist das Zusammenspiel für die Wirksamkeit von Vitamin D in unserem Körper von essentieller Bedeutung. Vitamin K2 ist notwendig, damit die sogenannten Transportproteine aktiv werden und das Kalzium an die richtigen Stellen im Körper transportiert wird, insbesondere in die Knochen und Zähne. Bei einem veritablen Vitamin K2-Mangel lagert sich das Kalzium an den falschen Stellen im Körper ab, unter anderem in Gefäßen und Organen. Es können sich beispielsweise Nierensteine bilden. Aufgrund einer schlechter Verfassung des Darmes, und weil wir oftmals fermentierte Lebensmittel kaum noch auf unserem Speiseplan haben, nehmen die meisten Menschen zu wenig K2 auf "natürlichem Weg" auf. Eine Unterversorgung mit Vitamin K2 ist darum weit verbreitet. Derzeit gibt es zwar keine gültige Definition für einen Vitamin-K2-Mangel, man kann aber die Aktivierungsrate der Vitamin-K-abhängigen Proteine, insbesondere Matrix-GLA und Osteocalcin, als indirekte Marker verwenden. Je höher der Anteil inaktiver Proteine, desto größer der K2-Mangel.
Eine kombinierte Einnahme von Vitamin D und Vitamin K2 ist daher empfehlenswert. Bei einer erhöhten Vitamin D-Zufuhr (zB durch Supplementierung) steigt im Körper die Kalzium-.Aufnahme im Körper. Genau in dieser Situation ist es umso wichtiger, dass ausreichend K2 zur Verfügung steht, damit der Kalziumanstieg nicht dort eingelagert wird, wo Schaden (Verkalkung, Nierensteine, ..) entstehen kann.
Fazit: Nehmen Sie mehr Vitamin D (in Form von Supplementierung) zu sich, dann sollten Sie auch entsprechend auf ihren K2-Haushalt achten.
Darüber hinaus sollte eine erhöhte Vitamin D-Zufuhr unbedingt mit dem Arzt Ihres Vertrauens besprochen und abgeklärt werden. Jedenfalls ist eine dauerhafte wesentliche Erhöhung der Vitamin D-Supplementierung, in Verbindung mit Vitamin K2 auch nur temporär, fachlich fundiert dosiert und mit entsprechender Kontrolle zu empfehlen.
Vitamin D ist ohne Magnesium wirkungslos
Damit das Sonnenhormon Vitamin D im Körper wirken kann es zu keinen Problemen bei der Verwertung kommt, muss auch auf eine entsprechende Zufuhr von Magnesium geachtet werden. Für die Verwertung von Vitamin D sind spezielle Enzyme notwendig, die nur dann funktionieren, wenn ausreichend Magnesium vorliegt. Wenn nicht ausreichend Magnesium vorhanden ist, kann an mehreren Stellen im Vitamin-D-Stoffwechsel dieser unterbrochen werden. Ist das der Fall, kann Vitamin D sogar Magnesium verbrauchen und zu einem zusätzlichen Magnesium-Mangel führen. Vitamin D fördert zudem die Aufnahme von Kalzium im Darm. Wird zu wenig Kalzium über die Nahrung aufgenommen, kann der Körper auch kein weiteres Kalzium aufnehmen. Ein Mangel von Magnesium und Kalzium führt damit zu schweren Fehlregulationen des Vitamin-D-Spiegels. Bei der Einnahme von Kalzium und Magnesium sollte auf ein natürliches Verhältnis von 1:1 bis 2:1 geachtet werden.