Der rot-weiß-rote GT3-Fighter Mick Wishofer hatte es am Freitag bereits vorausgesagt: BMW wird am Samstag, dem 21. Mai 2022, auf dem Red Bull Ring gewinnen. Und so kam es auch: Ben Green (GBR) und Niklas Krütten (GER) dominierten
das erste 2022er-Rennen am Spielberg vor einem Porsche- und einem Mercedes-Duo. Das Österreicher-Quartett landete im Mittelfeld. Die großen Gewinner waren einmal mehr die Fans im Herzen der Steiermark. Sie genossen insgesamt fünf Rennserien und eine stattliche Riege an heimischen Motorsport-Assen, erlebten Autogramm-Sessions, Grid- und Pitwalks sowie Motorsport hautnah im offenen Fahrerlager. Ein Heimsieg wurde auch gefeiert: Das österreichische KTM-Team True Racing holte in der Fanatec GT2 European Series volle Punkte.
Abbildung: ADAC GT Masters 2022 SA Eastalent Racing © Philip Platzer Red Bull Content Pool
Christian Klien landet auf Platz 12
Mit guten Chancen auf einen Podestplatz war der McLaren-Partner von Christian Klien, Dennis Lind (DNK), von Platz 8 gestartet und übergab den Boliden von JP Motorsport auf dem fünften Platz. Der ehemalige Formel-1-Pilot aus Vorarlberg konnte den Fahrerwechsel nicht einwandfrei absolvieren und kämpfte sich auf Platz 12 ins Ziel. Die angepeilten Top 5 beim Heim-Gastspiel sind sich klar nicht ausgegangen. Mick Wishofer wurde mit seinem Lamborghini-Partner Konsta Lappalainen (FIN) 15., vor dem rot-weiß-roten Duo Norbert Siedler und Simon Reicher, die in einem Audi R8 GT3 Evo II des österreichischen Teams Eastalent Racing um Punkte kämpfen.
Abbildung: ADAC GT Masters 2022 SA JP Motorsport © Philip Platzer Red Bull Content Pool
Interviews
Ben GREEN (GBR, BMW): „Der erste GT-Masters-Sieg hat richtig Spaß gemacht. In der Startkurve ist es eng geworden, die Reifen waren etwas schmutzig, aber alles gut! Ich habe gepusht, um am Porsche vorbeizukommen,
habe es in Kurve 4 außen versucht und konnte davonziehen. Wir hatten vielleicht eine kurze Berührung, aber es war nicht schlimm, ich habe nichts gespürt. Ich bin ans Limit gegangen und es war ein harter Kampf mit dem
Porsche. Niklas hat auch einen sensationellen Job gemacht!“
Abbildung: ADAC GT Masters 2022 SA Podium © Philip Platzer Red Bull Content Pool
Niklas KRÜTTEN (GER, BMW): „Dass die Tür nach dem Boxenstopp offen war, hat mir schon zu schaffen gemacht. Manche Kurven bin ich einhändig gefahren, um sie zuzukriegen, aber es hat nichts funktioniert. Also ließ ich es bleiben und wie von Geisterhand ist die Tür in einer Rechtskurve zugefallen. Die Reifen haben am Ende nachgelassen, der Porsche ist nähergekommen. Die Priorität war, keine Fehler zu machen, deshalb habe ich in der
letzten Runde weniger gepusht. Das Team und Ben haben einen so guten Job gemacht, ich musste es eigentlich nur noch nach Hause fahren.“
Ayhancan GÜVEN (TUR, Porsche): „In der ersten Kurve habe ich gewusst, dass ich mich gegen den Top-Speed des BMW verteidigen muss. Ich habe alles versucht, die Position zu halten. Die Pace war gut, wir konnten mit Mercedes gut mithalten. Das Team hat einen super Job gemacht und uns früh reingeholt. Am sauberen Track war Christian sehr schnell. Heute haben wir super Punkte gemacht. Das erste Podium ist großartig für uns.“
Christian ENGELHART (GER, Porsche): „Mit Platz 2 bin ich sehr zufrieden. Wir haben es geschafft, aus dem Auto das Maximum herauszuholen. Alle Entscheidungen waren richtig. Das Setup hat perfekt gepasst. Der Boxenstopp
ist auch ideal gelaufen, Raffaele ist im Verkehr gelandet und dann waren wir vorbei. Am Schluss habe ich gepusht, wie ich konnte, um die Lücke zu schließen, aber es hat nicht gereicht. Der BMW war zu stark heute.“
Raffaele MARCIELLO (CH, Mercedes): „Platz 3 ist ok. Es war nicht unser bester Lauf, aber die Punkte für die Meisterschaft nehmen wir gerne mit. Der Top-Speed hat gefehlt, um mithalten zu können. Der BMW ist auf den Geraden und in Sektor 2 sehr schnell.”
Jonathan ABERDEIN (ZA, Mercedes): „Mein Stint war etwas langweilig. Wir sind hinter Christian aus der Box gekommen und er war eine Spur zu schnell für mich. Hinter uns war ein großer Abstand, also waren uns die Punkte sicher.“
Abbildung: ADAC GT Masters 2022 - Doppelsieg für BMW © Philip Platzer Red Bull Content Pool
ADAC GT Masters Doppel-Erfolg für BMW am Sonntag
Beim diesjährigen Österreich-Finale der Internationalen Deutschen GT-Meisterschaft duellierten sich am Sonntag, den 22. Mai 2022, zwei BMW-Teams um den Sieg. Das Duo Ben Green (GBR) und Niklas Krütten (GER) wiederholte
seinen Sieg vom Vortag und nimmt damit maximale Punkte aus der Steiermark mit. Als bester Österreicher platzierte sich Gaststarter Christian Klien mit seinem Partner Dennis Lind (DNK) an neunter Stelle. Mit dem 3. Platz in der Fanatec GT2 European Series feierte das österreichische KTM-Team True Racing einen weiteren Erfolg bei den Heimrennen.
Abbildung: ADAC GT Masters 2022 - Sieger Niklas Kruetten und Ben Green © Philip Platzer Red Bull Content Pool
Niklas KRÜTTEN (GER, BMW): „Der Tag hätte nicht viel besser laufen können für uns. Am Vormittag bin ich auf Pole gefahren. Es war super eng, damit hätte ich nicht gerechnet. Wir konnten alles aus dem Auto rausholen. Nicky
war in den ersten paar Runden ziemlich nah dran, wo ich zwischenzeitlich auch ein bisschen Angst hatte. Aber ich wusste, dass er keine dummen Sachen machen wird. Auf der Geraden war das Auto minimal langsamer als gestern,
aber es hat uns nicht wirklich gehindert.“
Ben GREEN (GBR, BMW): „Im zweiten Wochenende im GT Masters zu sein und zwei Siege auf dem Konto zu haben ist echt cool. Ich hoffe, wir können diesen Schwung in die weitere Saison mitnehmen. Wir sind wieder zum richtigen
Zeitpunkt in die Box gekommen. Deshalb hatte ich in meinem gesamten Stint saubere Luft. Die Strategie des Teams hat heute wieder perfekt gepasst.“
Nicky CATSBURG (NLD, BMW): „Es waren nur acht Tausendstel im Qualifying, also wenn ich gestern Abend auf den Nachtisch verzichtet hätte, wäre ich wohl vorne gewesen! Aber er hat einen tollen Job gemacht, im Qualifying
und im Rennen. Ich habe permanent versucht, ihn nervös zu machen und ihn zu überholen, aber es war nicht möglich – Gratulation!“
Jesse KROHN (FIN, BMW): „Das Auto war absolut konkurrenzfähig. Gegenüber dem M6 haben wir einige Bereiche verbessert und gleichzeitig haben wir die Kraft des M6 im Auto behalten. Wir lernen ständig dazu und hoffen, dass
wir weiterhin Schritte vorwärts machen. Ich habe versucht, Ben einzuholen, aber musste auch darauf achten, die Reifen am Leben zu halten. Gleichzeitg kam der Porsche näher. Am Ende musste ich clever fahren und das Ergebnis
solide ins Ziel bringen.”
Christian ENGELHART (GER, Porsche): „Im GT Masters ist es nicht so oft der Fall, dass man zwei Mal hintereinander aufs Podium fährt. Am Start hatte ich keine Chance und ich habe mich danach darauf konzentriert, die Position
gegen Dries (Vanthoor) zu verteidigen. Mit dem Ballast von gestern konnte ich nicht viel ausrichten. Er war deutlich schneller. Wir hatten einen schönen Fight.“
Ayhancan GÜVEN (TUR, Porsche): „Das Wochenende war großartig für das Team. Christian hat einen tollen Job gemacht. Vor allem mit der Dirty Air komme ich besser zurecht. Am Anfang war der Plan, BMW zu attackieren.
Dann ist der Porsche hinter mir näher gekommen, also musste ich darauf achten, dass ich saubere Luft vor mir habe. Am Ende hat alles gut geklappt und es hat für das Podium gereicht.“