Better get slowly fast than faster slow
... bedeutet soviel wie "Es ist besser langsam schneller zu werden, als schnell wieder langsam zu sein!" Und nicht ganz unbegründet ist die Annahme, dass dieser Spruch für ein paar Sportler/innen auf diesem Planeten zutrifft. Ein renommierter österreichischer Trainer stellte vor vielen Jahren bereits fest, dass in Österreich die langsamen, langen Läufe zu schnell und die schnellen Läufe zu langsam gelaufen werden. Dies soll jetzt kein Aufruf dazu sein, gleich mit einem komplett neuen Trainingsstil zu beginnen, zeigt es aber durchaus auf, wie wichtig die richtige Dosierung / Gewichtung von Trainingsumfang und Intensität sein kann. Wichtig ist es, dem Körper die nötige Zeit zu geben, damit er sich an neue Herausforderungen anpassen kann. Stetig schneller laufen zu können, erfordert ein hohes Maß an Regelmäßigkeit, kombiniert mit entsprechend hohen Umfängen und Intervalltrainings, die unter anderem auch die muskulären Bedingungen für schnelles Laufen schaffen. Wenn nun auch die Pausengestaltung / Regenerationszeiten eingehalten werden, die Ernährung stimmig ist und keine unvorhersehbaren Zwischenfälle (Krankheit, Verletzung, etc..) passieren, steht einer gesunden Leistungsentwicklung nichts im Wege.
Passendes alt-chinesisches Zitat: "Gras wächst nicht schneller, auch wenn du daran ziehst!"Gefahr beim "Schneller werden"
Die Gefahr besteht unter anderem darin, wenn man ohne Trainingsplan "auf Teufel komm raus" seine Leistung nach oben schrauben will. Hierbei passiert es oft, dass Regeneration und Zeit für physiologische Anpassungen auf der Strecke bleiben. Die Folge daraus sind Verletzungen, Beschwerden, Ausgelaugtheit und generelles Unwohlsein. Es gibt natürlich einige berühmte Top-Athlet/innen, die nachträglich davon berichten, wie unvorsichtig und teilweise unverantwortlich sie auf härteste trainierten und das gut hinbekommen haben. Aber als Vorzeige-Handlung zum Nachahmen hat dies wohl niemand kundgetan. Zu gefährlich sei diese Art der Leistungssteigerung, um es als Empfehlung zu werten.
Auf Nummer sicher gehen
Gerade bei den vielen Hobbysportler/innen ist es in keinster Weise erforderlich, sich beim schneller werden einen unnötigen Zeitdruck aufzuerlegen. Der Körper wird schon schneller, egal wann, wenn man daran so gut als möglich arbeitet, wird seine Zeit kommen, bestimmt! Diese Ansicht zu vertreten ist die mit Sicherheit vernünftige Variante und schützt zudem vor Überlastungen und schmerzhaften Misserfolgen.
Wer kann mir helfen um richtig schneller laufen zu lernen?
Dieser Artikel ist mit Absicht nur sehr allgemein gehalten, da jeder Mensch zu individuell ist. Ein Patentrezept gibt es nicht! Eines sei gewiss: um schneller laufen zu können, muss man langsam damit anfangen und auch immer wieder langsam Laufen (Longjog) um die Grundlagenausdauer als Basis für Tempotrainings aufzubauen und zu erhalten. Am besten ist es zu Beginn mittels sportmedizinischer Untersuchung die Sporttauglichkeit aus gesundheitlicher Sicht abzuklären und dann gegebenenfalls mit einer Leistungsdiagnostik einen IST-Stand zu ermitteln. Auf Basis der Testergebnisse lässt sich dann ein fundierter Trainingsplan erstellen, welcher die beste und sicherste Möglichkeit zum "schneller laufen" bietet.