News über Melatonin im Kampf gegen COVID-19:
- 25.3.2020: Melatonin hat Therapie-Potenzial bei der Behandlung des Coronavirus
- 7.8.2020: Melatonin unterstützt durch Zusatztherapie zur Heilung von COVID-19
Melatonin ist ein sehr vielseitiges Hormon, welches sich auf unseren Schlaf-Wach-Rhythmus auswirkt. Untersuchungen zeigen, dass Melatonin auch für viele andere physiologische Prozesse im Körper mitverantwortlich ist. Neben dem schlafunterstützenden Effekt schützt dieses Hormon als Antioxidans den Körper vor freien Radikalen, reguliert zusätzlich das Immunsystem, wirkt Endzündungen entgegen und bietet damit mehr Lebensqualität. Die positiven Auswirkungen von Melatonin auf den menschlichen Körper werden hier näher beschrieben. Diese Daten in Bezug auf die Grundlagen des Melatonins werden von MelatoninFACTS publiziert und so dargestellt, wie dessen möglicher Einsatz beim Menschen in der klinischen Praxis aussehen kann.
Melatonin wird auch als das Mutterhormon der Chronobiologie bezeichnet. Es ist seit der Entdeckung im Jahr 1958 als Schlafmittel bekannt. Durch jahrzehntelange Forschung werden laufend weitere Felder für den therapeutischen Einsatz von Melatonin erforscht, die vielversprechende neue Anwendungsgebiete eröffnen. Studien haben die Wirksamkeit von Melatonin beispielsweise in der Behandlung von Krebs, Diabetes, Migräne, Fibromyalgie, einigen Augenerkrankungen und Unfruchtbarkeit aufgezeigt. Ebenso unterstützt Melatonin bei Depressionen, Alzheimer und Parkinson.
Melatonin (oder auch: N-Acetyl-5-Methoxytryptamin) wird hauptsächlich in der Zirbeldrüse, im Gehirn, produziert. Die Produktion findet vor allem in der Nacht bei vollkommener Dunkelheit statt. Hier steigt der Pegel von Melatonin auf das Achtfache des Tageswertes, was das Signal für den Organismus ist, die Ruhezeit für viele Organe und Körperfunktionen, aber gleichzeitig auch lebenswichtige Reparaturmechanismen einzuleiten. Melatonin wird damit zum wichtigsten inneren Zeitgeber. Jeder Lichtimpuls hingegen beeinflusst diesen wichtigen, regenerativen Vorgang. Insbesondere stört auch das blaue Licht des Fernsehers und Handys, die leuchtende Anzeige des Weckers oder die Straßenbeleuchtung. Diese Alltagsgeräte haben sich als wahre Rhythmuszerstörer ergeben, die den Melatoninhaushalt in hohem Maße negativ beeinflussen und somit eine effektive Erholung unmöglich machen.
Melatonin ist für unsere "Innere Uhr" zuständig
Abbildung: Absolute Dunkelheit ist beste Umgebung für die Aktivierung von Melatonin
Jeder kleine Lichtimpuls gelangt über die Retina an den Nucleus suprachiasmaticus, der mit dem Pinealorgan verbunden ist und als eine Art von Schaltzentrale im Gehirn dient. Der Taktgeber für diese innere Uhr ist Melatonin, welches die Information für den erholsamen Nachtbetrieb des Körpers nicht nur an das Gehirn, sondern auch an alle anderen Organe und Zellen im Körper sendet. Wenn dieser natürliche Mechanismus durch Licht gestört wird, hat dies ernste Konsequenzen nicht nur für den Tag-Nacht-Rhythmus, sondern auch für die Funktion der Organe und die Entstehung und den Verlauf vieler Erkrankungen. Dabei handelt es sich grundsätzlich um langfristige und schleichende Symptome. Wir wissen wie sensibel die innere Uhr des Menschen alleine auch schon bei der halbjährlichen Zeitumstellung reagiert. Insofern wird die Bedeutung einer dauerhaften Störung dieses Bereichs klar ersichtlich.
Melatonin-Produktion in den Mitochondrien
Es ist durch die Grundlagenforschung mittlerweile auch bekannt, dass auch Mitochondrien in der Lage sind Melatonin zu produzieren. Dieses Melatonin wird nicht ins Blut abgegeben, sondern reguliert bestimmte Funktionen in den entsprechenden Zellen. Diese Produktion wird zum Teil aber ebenso durch das Melatonin der Zirbeldrüse gesteuert, sodass Störungen des Pinealorgans auch Veränderungen in der Funktion dieser Zellen hervorrufen, was unter anderem zu Organschäden führen kann.
Auswirkungen von Melatonin auf das Herz-Kreislauf-System
Melatonin wirkt unter anderem auch als ein Blutdruckregulierer. Dies liegt im Wesentlichen an seiner regenerativen Eigenschaft, welcher zur Entspannung maßgeblich beiträgt. Dies wirkt dem Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, entgegen. Studien belegen, dass Melatonin sowohl den Blutdruck als auch die Gefäßsteifigkeit senkt und damit überaus positive Effekte auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit hat.
Dank seiner stark antioxidativen und antiinflammatorischen Eigenschaften kann Melatonin auch das Ausmaß von Zellschädigungen reduzieren. Gerade freie Radikale beeinflussen die Schwere und Häufigkeit medizinischer Notfälle. Durch erholsamen Schlaf in absoluter Dunkelheit kann man seinen Körper hier aktiv unterstützen, sich gegen kardiovaskuläre Notfälle zu wappnen.
Melatonin hat sich dabei als höchst effizient sowohl in der Prävention als auch in der Akutbehandlung von oxidativem Stress herausgestellt. Melatonin schützt vor diesem Stress und stellt ein Gleichgewicht zwischen den proinflammatorischen sowie antiinflammatorischen Zytokinen her und kann, etwa im Falle eines Herzinfarktes, das Herz sogar vor Verletzungen nach einer Myokardischämie bzw. während der notwendigen Reperfusion schützen.
Melatonin und Sport
Sport trägt ansich schon wesentlich zur Gesundheit bei. Zur sportlichen Betätigung / Belastung zählt aber auch die Regeneration, damit der Sport nachhaltig und langfristig gesund ausgeübt werden kann. Melatonin ist wesentlich an der Regeneration im Sport beteiligt. Im Schlaf erholt sich der Körper am besten, da alle notwendigen regenerativen Prozesse, die auch durch Melatonin in Gang gesetzt werden, aktiv sein können. Je besser wir regenerieren, umso leistungsfähiger können wir sein. Dies verhilft auch zu höherem Wohlbefinden und mehr Lebensqualität.
Melatonin und unser Immunsystem
Ein weiterer wichtiger Bereich, der speziell für den Leistungs- und Spitzensport sehr wichtig ist, ist ein gut funktionierendes Immunsystem, dass vor Krankheiten, Infektionen und Verletzungen schützt. Es wird nun auch untersucht, ob Melatonin bei der Bekämpfung von SARS-CoV-2 eine Rolle spielt. Ein gesundes Immunsystem unterstützt den Körper um Viren, Bakterien und Keime erfolgreich zu bekämpfen. Zudem beeinflusst Melatonin die Heilung von Wunden. Melatonin ist in der Lage, das Immunsystem so zu regulieren, dass es einerseits Schutz bietet, aber auch nicht übermäßig reagiert. Melatonin reguliert die anti- als auch proinflammatorischen Faktoren, die ihrerseits die Immunzellen steuern.
Schutzmechanismen
Gerade oxidative Schäden haben ernste Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Melatonin bietet als körpereigenes Antioxidans einerseits wichtigen Schutz vor freien Radikalen, andererseits wirkt es auch auf indirektem Weg auf antioxidative Enzyme und fördert so zum Beispiel auch DNA-Reparaturprozesse.
Melatonin hemmt Entzündungsprozesse
Melatonin ist wirksam bei der Behandlung von Entzündungs- und Immunerkrankungen, indem es hemmend auf die sogenannten Toll-like-Rezeptoren einwirkt. Diese sind von grundlegender Bedeutung für die Pathophysiologie von Erkrankungen, die mit Entzündungen in Zusammenhang gebracht werden, einschließlich neurodegenerativer Erkrankungen und Krebs. Weitere pro- und antientzündliche Faktoren werden ebenfalls durch Melatonin beeinflusst.