Alles zu den XII. Winter-Paralympics in PyeongChang auf einen Blick
Alle wissenswerten Informationen zu den 12. Winter-Paralympics gibt es auf der Homepage des Österreichischen Paralympischen Committees. Hier finden Sie eine chronologisch absteigende Zusammenfassung der sportlichen Highlights in PeyongChang:
Feuer erloschen: Die Paralympics 2018 in PeyongChang sind beendet
Die XII. Winter-Paralympics in PyeongChang sind mit einer spektakulären Schlussfeier unter dem Motto "We move the World" zu Ende gegangen. Snowboard-Silbermedaillengewinner Patrick Mayrhofer führte Österreich als Fahnenträger an.
Bilanz:
Mit sieben Medaillen (zwei Silber, fünf Bronze) belegt Österreich im Medaillenspiegel Rang 22.
Ende der Paralympics 2018 in PyeongChang
Die Medaillengewinner/innen im Überblick:
- Claudia Lösch (Ski Alpin: Silber im Super-G, Bronze im RTL)
- Patrick Mayrhofer (Snowboard: Silber im Banked Slalom)
- Markus Salcher (Ski Alpin: Bronze in der Abfahrt, Bronze im Super-G)
- Heike Eder (Ski Alpin: Bronze im Slalom)
- Carina Edlinger (Langlauf: Bronze auf 7,5 km Klassisch mit Guide Julian Edlinger)
Sensations-Bronze-Medaille von Heike Eder zum Abschluss
Am letzten Wettkampftag jubelte Österreich nochmals über eine Medaille: Heike Eder carvte im Slalom sensationell zu Bronze und sicherte dem ÖPC das 7. Edelmetall dieser Spiele. Für Claudia Lösch endeten ihre 4. Winterspiele mit einem bitteren Ausfall. "Ich freue mich ganz brutal! Die Medaille war nicht unbedingt zu erwarten, ich hatte sicher auch etwas Glück auf meiner Seite. Aber ich habe immer dafür gekämpft und an meine Chance geglaubt", so Eder.
Bronzenes Happy-End für Team Edlinger
Das Beste kommt zum Schluss! Das Geschwisterpaar Carina und Julian Edlinger jubelte in PyeongChang nach zwei Mal Blech im 7,5km-Bewerb über Bronze. "Es ist verrückt! Am Montag hatte ich den totalen Zusammenbruch, musste mit dem Rollstuhl rausgeschoben werden und heute gewinne ich eine Medaille. Danke auch an das ganze Betreuerteam", strahlte Carina Edlinger über ihre 1. Paralympics-Medaille.
Historisches Silber für Snowboarder Mayrhofer
Das Paralympic Team Austria jubelte am Freitag über das 5. Edelmetall bei den Winterspielen in PyeongChang – und über die erste ÖPC-Medaille im Snowboarden überhaupt: Silber für Patrick Mayrhofer im Banked Slalom. Der Weg aufs Stockerl war für den Oberösterreicher ein harter. Umso schöner war der abendliche Feier-Marathon mit Medal Ceremony und Empfang im Alpenhaus (Interview mit Patrick Mayrhofer).
Lösch: "Freude über Bronze wird immer größer"
Einen Tag nach dem Rennen erhielt Claudia Lösch bei der Medal Ceremony die Bronzemedaille für den Riesentorlauf - ihr 9. Paralympics-Edelmetall. Mit etwas Abstand kann sich die Niederösterreicherin immer mehr damit anfreunden: "Es war ein ganz verrücktes Rennen mit einem unerwarteten Resultat. Von den 3 Top-Favoritinnen war ich am besten dabei, deshalb passt das. Die Freude über Bronze wird immer größer."
Jugendcamp auch in PyeongChang ein großer Erfolg
In PyeongChang fand zum 6. Mal in Folge das Jugendcamp des ÖPC statt. Vier vielversprechende Nachwuchs-Sportlerinnen durften erstmals Paralympics-Luft schnuppern und waren hellauf begeistert. Blindensportlerin Veronika Aigner mit Schwester und Guide Elisabeth Aigner, Lisa Fellner und Martina Hehle sammelten dank der Patenschaften der Rotary Clubs Wien Oper und Stephansplatz, des Lions Club Wien Belvedere, Hallermobil sowie der Unterstützung von Crossvision wertvolle Erfahrungen.
Verabschiedung des Paralympic Team Austria am 20.2.2018
Paralympische Sportarten mit österreichischer Beteiligung
In PyeongChang kämpfen über 500 Sportler/innen in sechs verschiedenen Sportarten um Medaillen. Österreich ist in drei Sportarten mit 13 Athlet/innen vertreten: Ski Alpin, Snowboard und Langlaufen. Das ÖPC stellt im Vorfeld die Sportarten mit rot-weiß-roter Beteiligung vor. Bewerbe, Klassen und Kategorien werden genauer erklärt, um bestens auf die Paralympics vorbereitet zu sein.
Paralympische Sportarten in PyeongChang
Das Paralympic Team Austria
Das ÖPC erzählt im Vorfeld der Paralympics die Geschichten der Athlet/innen aus dem Paralympic Team Austria. Den Anfang macht Claudia Lösch, die bereits sieben Paralympics-Medaillen gewinnen konnte und in Pyeongchang erneut auf „Gold-Mission“ geht. Blindensportler Gernot Morgenfurt, der sich vom Rollstuhl zurück auf Ski kämpfte, erfüllt sich seinen Traum von den Paralympics.
Mehr über das Paralympic Team Austria
Alpenhaus 2018
Bei den Paralympics in Pyeongchang öffnet erstmals das Alpenhaus seine Tore. Unter einem gemeinsamen Dach werden erstmals Österreich, Deutschland und die Schweiz gemeinsam ihre Medaillen und Erfolge feiern können. ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber freuen sich auf das gemeinsame Projekt: „Das Alpenhaus ist ein wichtiger neuer Schritt in der Erweiterung unseres Netzwerkes und wird noch mehr Aufmerksamkeit auf die Paralympics und die österreichischen Sportlerinnen und Sportler lenken.“
Einzelne Sportler/innen aus Russland unter neutraler Flagge in Pyeongchang
Das Internationale Paralympische Committee hat eine Entscheidung bezüglich der russischen Starter/innen bei den XII. Winter-Paralympics in Pyeongchang getroffen. Wie das IPC mitteilt, bleibt die Sperre gegen Russland aufrecht. Ausgewählte Athlet/innen dürfen jedoch unter neutraler Flagge an den Start gehen. Diese müssen strikte Auflagen erfüllen, die Qualifikations-Kriterien meistern und Teil eines Anti-Doping-Programms sein. Die Qualifikations-Phase für die Paralympics läuft noch bis Mitte Februar, aktuell geht das IPC von 30 bis 35 russischen Sportler/innen aus, welche die Kriterien erfüllen und unter neutraler Flagge an den Start gehen werden. „Obwohl das Russische Paralympische Komitee gesperrt bleibt, hat man wichtige Schritte gesetzt und ein umfassendes Anti-Doping-Programm eingeführt. Das haben wir berücksichtigt. Wir sind überzeugt, dass das Anti-Doping-Programm in Russland nicht länger korrupt ist“, begründet IPC-Präsident Andrew Parsons die Entscheidung.
Vor den Paralympics in Rio 2016 verhängte das IPC aufgrund des systematischen Staatsdopings eine Sperre gegen das Russische Paralympische Komitee (RPC), weshalb keine russischen Athlet/innen in Rio an den Start gehen durften. „Wir begrüßen das Bekenntnis des IPC für einen Schutz der sauberen Athletinnen und Athleten. Dass einzelne Sportlerinnen und Sportler – unter strengen Auflagen – Starterlaubnis erhalten, unterstützen wir. Wer sich nachweislich an die Regeln gehalten hat und dazu unbescholten ist, hat sich diese Chance verdient“, unterstützt ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat die Entscheidung.
Auch ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber stimmt zu: „Für die Glaubwürdigkeit des paralympischen Sports ist die Aufrechterhaltung der Suspendierung richtig, solange nicht alle Wiederaufnahmekriterien erfüllt sind. Athletinnen und Athleten, die über einen längeren Zeitraum nachweislich fair gespielt haben, d.h. nach internationalen Regeln, verdienen auch eine faire Behandlung.“
Grundsätzliches über die XII. Winter-Paralympics in PyeongChang - Südkorea 2018
Die XII. Winter-Paralympics PyeongChang 2018 finden von 8. bis 18. März 2018 in Südkorea statt. Nach über 30 Jahren (SEOUL 1988) werden damit zum zweiten Mal Paralympics in Südkorea ausgetragen.
Olympische Winterspiele 2018 European Paralympic Youth Games 2017
PASSION. CONNECTED
LEIDENSCHAFT. VERBINDET - Das Motto der Paralympics PyeongChang 2018! Man fühlt sich mit Leidenschaft dem Wintersport verbunden. Das Logo symbolisiert eine Welt, die allen offen steht. Es vereint die Elemente Eis, Schnee, Wintersport-Stars und die Menschen, die aus aller Welt gemeinsam in PyeongChang zusammen kommen. Es stellt im koreanischen Alphabet das „C“ von PyeongChang dar (ㅊ).
Bei den Paralympics PyeongChang 2018 werden Bewerbe in sechs Sportarten ausgetragen. Die Ski-Alpin- und Snowboardbewerbe finden in Jeongseon statt. Die Nordischen Wettkämpfe werden in Alpensia ausgetragen. Die Veranstaltungen in den Sportarten Ice-Hockey und Rollstuhl-Curling werden in Gangneung durchgeführt. Das Maskottchen der Paralympischen Winterspiele 2018 heißt „Bandabi“ und seine Gestalt ist angelehnt an den asiatischen Schwarzbär. Bandabi steht für Willensstärke und Mut. Das Maskottchen der Olympischen Spiele heißt „Soohorang“ und ist nach Vorbild des Weißen Tigers gestaltet.
Meet & Greet der Österreichischen-, Deutschen- und Schweizer-Delegation beim Chefs de Mission Seminar in PyeongChang mit den beiden Maskottchen.
Chefs de Mission Seminar in PyeongChang
Beim Chef de Mission Seminar Anfang März in PeyeongChang waren 33 Nationen vor Ort, stellvertretend für das Österreichische Paralympische Committe sind Generalsekretärin Petra Huber und Julia Voglmayr nach Südkorea gereist. Es wurden alle Wettkampforte inklusive dem Paralympischen Dorf besichtigt und alle Themenbereiche – wie Akkreditierung, Transport, Logistik, Unterkunft, Anreise & Abreise usw. - von den verantwortlichen Projektmanagern vorgestellt. Beim 1:1 Meeting mit dem verantwortlichen NPC-Koordinator konnten alle offenen Fragen geklärt werden. Den weiteren organisatorischen Vorbereitungen wird positiv entgegengeblickt.
"One Year To Go": PyeongChang ist bereit für die Testbewerbe im Zuge des Weltcupfinales - das ÖPC und das Austria Skiteam Behindertensport sind dabei!
“One Year To Go”, Interviews mit den AthletInnen
Wir haben einige unserer SportlerInnen ein Jahr vor dem großen Ereignis, auf das wohl jede Athletin und jeder Athlet hinarbeitet, ein paar Fragen zu ihrem Sport und ihren Zielen gestellt.
Jeder Erfolg beginnt mit dem Entschluss es zu versuchen!
Markus Salcher, Doppel-Paralympics Sieger von SOCHI 2014, strebt als Titelverteidiger in den Disziplinen Abfahrt und Super-G natürlich eine Medaille an. Egal was für eine Farbe, denn der Athlet des Zollsport-Kaders weiß, dass die Konkurrenz nicht schläft. Der bislang prägendste Erfolg für den 25-jährigen Kärntner? „Die Abfahrt in SOCHI 2014! Meine erste Gold-Medaille bei Paralympics! Das war ein echter Zitter-Sieg mit nur sechs Hundertstel Vorsprung.“
Skifahren als Möglichkeit, die eigenen Grenzen und die der Physik auszuloten
Skifahren ist für Claudia Lösch eine Passion! Die 28-jährige Niederösterreicherin zählt aktuell zu den erfolgreichsten aktiven AthletInnen Österreichs. Sieben Medaillen bei den Paralympics konnte sie bereits gewinnen, eine Aufstockung ihrer Sammlung 2018 in PyeongChang ist ihr oberstes Ziel. Vor allem in den Speed-Disziplinen, denn hier hat sie nach einem Sturz in der Abfahrt von SOCHI 2014 noch eine Rechnung offen. Skifahren bedeutet für Claudia Lösch im Mikrokosmos Skisport sämtliche Höhen und Tiefen des Daseins zu durchleben. Die ersten Gedanken nach einem wichtigen Erfolg? „Unglaubliche Erleichterung. Klare, in Worte fassbare Gedanken habe ich in solchen Situationen meistens keine, dafür sind die Emotionen zu stark.“
Snowboarden gibt mir das Gefühl von Freiheit, Spaß und Zufriedenheit
Reinhold Schett nahm erst in der Saison 2015/16 das erste Mal an internationalen Bewerben teil und beendete diese gleich auf Rang 2 in der Weltcup Gesamtwertung. Heuer folgten bei der Weltmeisterschaft Silber und Bronze. Sein erster Gedanke im Ziel nach dem WM-Erfolg? „Jetzt habe ich es wirklich geschafft! Zweiter bei der Weltmeisterschaft!“
Bei den Paralympics in einem Jahr möchte der 35-jährige Osttiroler seine bisherigen Leistungen bestätigen, eine Medaille wäre natürlich die Krönung dazu.
Der kribbelnde Moment, zu wissen, dass man es geschafft hat!
Carina Edlinger, Doppelweltmeisterin 2017 im Langlauf, strebt ihre erste Teilnahme an den Paralympics an. Gemeinsam mit ihrem Guide und Bruder Julian blickt die 18-jährige Salzburgerin nach einer erfolgreichen Weltmeisterschaft mit insgesamt drei Medaillen optimistisch in Richtung PyeongChang 2018. Bis dahin dreht sich aber die Zeit weiter und für das junge Nachwuchsteam steht noch viel Arbeit und Vorbereitung an, um auch bei den Paralympics das Glücksgefühl eines großartigen Erfolges genießen zu können: „Den kribbelnden Moment zu erleben, an dem man weiß, dass man es geschafft hat und dir keiner mehr den Erfolg wegnehmen kann. Unfassbarkeit und das Gefühl mitten in einem Traum zu sein, der real geworden ist.“
Psychologische Betreuung auf dem Weg zum Erfolg
„Krisen sind überwindbar!“, das wissen die paralympischen Sportler/innen wohl am besten. Nicht wenige unter ihnen haben sich nach Unfällen und Erkrankungen wieder in den Spitzensport zurückgekämpft, vielfach war der Sport dabei eine wichtige Unterstützung. Allerdings sind auch Behindertensportler nicht immun gegenüber unvorhergesehenen Belastungen, denn gerade im Leistungssport kann der Druck oftmals sehr hoch sein.
Das im Dezember 2005 gegründete Österreichische Bundesnetzwerk Sportspsychologie (ÖBS) bietet in solchen Fällen professionelle Vermittlung und Beratung. Es stellt die Infrastruktur für eine österreichweite Betreuung des Spitzensports nach internationalen Qualitätsstandards zur Verfügung und verdankt dies insbesondere der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Sportministerium, der BSO und dem Bundes-Sportförderungsfonds, dem ÖOC, der Sporthilfe und den Bundesministerien für Bildung sowie für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Seit Mitte 2017 ist auch das Österreichische Paralympische Committee ein Kooperationspartner des ÖBS.
Aktuell stehen drei Kompetenzzentren (Wien, Salzburg, Innsbruck) zur Verfügung, die sich als erste Ansprechstelle bei psychosozialen Themen im Leistungssport für SportlerInnen, TrainerInnen, Eltern oder Sportverbänden verstehen. Das gemeinsame Ziel des ÖPC und des ÖBS sind die Unterstützung und Beratung dieser bei sportpsychologischen Fragestellungen im Rahmen von ÖPC-Aktivitäten, vor allem in Hinblick auf die Teilnahme an den nächsten Paralympics in PyeongChang 2018 und TOKYO 2020.