Interview mit Vanessa Aichhorn:
Hallo Vanessa, vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst. Wir beobachten seit einiger Zeit deinen sportlichen Werdegang und möchten dir auf diesem Wege zu diesen tollen Ergebnissen bei deinen ersten Wettkämpfen gratulieren:
- IFBB IÖM Bikini Fitness Juniors 8th Place
- IFBB Newcomer-Cup Bikini Fitness Juniors 3rd Place
- Süddeutsche Vize Meisterin - Int. Süddeutsche Meisterschaft 2013 - 2nd Place Bikini Fitness 1
sport-oesterreich.at: Besonders beeindruckt hat uns dein veröffentlichtes Foto mit Bildern von dir von 2008 bis 2013. Du hast in diesen Jahren hart für deine jetzige Form gearbeitet. Was uns vor allem interessiert, was war der Grund, wieso du dich für diesen Sport entschieden hast?
Vanessa: Mich fasziniert es, wie man den Körper verändern und umformen kann. Mir haben trainierte, athletische Körper immer schon gut gefallen und Frauen die sich unter die vielen Männer im Freihantel Bereich „getraut“ haben sehr imponiert. Man hat in kurzer Zeit Erfolgserlebnisse und bekommt ein tolles Bewusstsein für sich selbst. Es ist in dem Fall nicht „nur“ Sport, sondern ein Lebensstil, da man ja auch die Ernährungs- und Lebensweise komplett umstellt. Ich habe viel mehr Energie und fühl mich einfach fit und wohl.
sport-oesterreich.at: Wie war es für dich, als du beim Blick in den Spiegel die ersten Veränderungen an deinem Körper festgestellt hast?
Vanessa: Natürlich toll. Gerade am Anfang ging das ziemlich schnell, dass ich Veränderungen feststellen konnte. Auch meinem Freundes- und Bekanntenkreis fiel das auf und das war natürlich Motivation pur.
sport-oesterreich.at: War es von Anfang an dein Ziel auf der Bühne zu stehen, oder hat sich das erst im Laufe der Jahre ergeben?
Vanessa: Nein, ich wollte einfach fit und gesund sein und mich nicht mehr unwohl fühlen wenn ich im Sommer einen Bikini trug. Ich trainiere für mich und meinen Körper. Die Wettkämpfe sind einfach ein zusätzlicher Ansporn und dort mit zu machen, vergleichbar mit einer kleinen Belohnung nach der harten Diätphase. Zusätzlich trifft man dort ja auch viele Gleichgesinnte und es macht einfach total Spaß.
sport-oesterreich.at: Was war das für ein Gefühl, als du zum ersten Mal auf der Bühne gestanden bist?
Vanessa: Ich war sehr aufgeregt und wollte eigentlich lieber wegrennen, vor allem als ich die vielen hübschen Mitbewerberinnen gesehen habe. Auf der Bühne, war es aber dann schon toll. Ich war glücklich und auch ein bisschen stolz, dass ich es bis hierhin geschafft habe.
sport-oesterreich.at: Was uns natürlich auch alle interessiert, wie sieht dein Alltag aus? Der Sport den du betreibst ist ja sozusagen ein Lifestyle. Wie konsequent ziehst du deinen Trainings- und Ernährungsplan durch? Und wie oft „schummelst“ du?
Vanessa: Ich trainiere momentan ca. 4-5 mal die Woche und esse 5-6 mal pro Tag. Ich koche mein Essen immer vor, so fällt es auch mit dem regelmäßigen Essen leichter und ich weiß einfach genau „was drin ist“.
Wenn keine Wettkampfzeit ist, habe ich Schummeltage, sogenannte „Cheatdays“, in meinen Plan mit eingebaut. Deswegen fällt es mir auch nicht so schwer mich an den Plan zu halten. Ich finde die "Cheatdays" auch total wichtig, denn man sollte sich auch zwischendurch belohnen um die Motivation hoch zu halten. Ein paar Monate vor dem Wettkampf werden jedoch auch diese gestrichen, das ist dann schon hart, man muss sehr konsequent und streng mit sich sein.
Ich habe meine Trainingszeiten mittlerweile gut in meinen Alltag integriert deswegen passiert es in den seltesten Ausnahmefällen, dass ich das Training sausen lassen muss.
sport-oesterreich.at: Welche Ziele hast du noch in deiner noch sehr jungen Karriere?
Vanessa: Seit der Teilnahme an den ersten Wettkämpfen bin ich natürlich motivierter denn je. Ich habe noch genug, was ich an meinem Körper verbessern will, und natürlich will ich mich auch krafttechnisch steigern. Ich möchte dadurch auch andere motivieren und zeigen, dass es jeder, mit dem richtigen Durchhaltevermögen und Motivation, schaffen kann sich in seinem Körper wohl zu fühlen.
sport-oesterreich.at: Eine Frage, die bestimmt auch für viele Frauen besonders interessant ist. Viele Damen haben ja Angst vor schweren Gewichten, immer noch herrscht vorwiegend die Meinung, dass Frauen beim Training mit schweren Gewichten bullig werden und ihre weiblichen Formen verlieren. Dass das ein Irrglaube ist, wissen wir natürlich und wenn man dich ansieht, ist das wohl der beste Gegenbeweis. Wirst du oft mit solchen Vorurteilen konfrontiert? Und wie gehst du damit um?
Vanessa: Ja, ich höre das ziemlich oft und ich muss auch zugeben, dass ich früher selbst Angst davor hatte. Wenn man sich jedoch mehr mit dem Thema beschäftigt, erkennt man schnell dass das völliger Blödsinn ist. Viele wissen leider nicht, dass gerade dieses Training schneller zum gewünschten „knackigen“ Körper führt. Eine Frau hat von Natur aus, gar nicht die Veranlagung dazu „männlich“ zu werden. Also ich kauf auch weiterhin in der Damenabteilung ein ;)
sport-oesterreich.at: Vanessa, vielen Dank für das interessante Gespräch, wir werden deinen sportlichen Werdegang natürlich weiterhin beobachten und wünschen dir weiterhin noch viel Erfolg.
Vanessa: Ich sag Danke :) hat mich wirklich sehr gefreut.