Österreichische Laufevents verzeichnen deutlich geringere Teilnehmerzahlen

Ende des Jahres 2022 sieht es so aus als ob die Hochkonjunktur der österreichischen Laufevents zu Ende ist, oder zumindest einen gehörigen Dämpfer abbekommen hat. Die Gründe dafür sind mannigfaltig, aber eines ist gewiss: der Laufsport erlebt, wie so viele andere Lebensbereiche auch, einen Wandel - und das nicht nur bei den schwindenden Teilnehmerzahlen der österreichischen Laufevents.

vienna city marathon 2023
Abbildung: Der Vienna City Marathon: Österreich's größtes Laufevent | © Markus Steinacher

Wie der Kurier berichtet: "Es läuft nicht rund im Laufsport". Als Gründe dafür werden die Hauptthemen der Republik - Corona und die Inflation - genannt. Speziell die österreichischen Laufveranstaltungen verzeichnen deutlich geringere Teilnehmerzahlen. Dies bestätigt auch Günther Weidlinger, der Veranstalter des Linz-Marathons, mit den besonnenen Worten: „Wir sind grundsätzlich nicht unzufrieden, aber es könnte natürlich immer mehr sein.“ Ganz so dürfte es für den Veranstalter des Wachau-Marathon nicht gewwsen sein. Dort war das Starterfeld nur etwa halb so groß wie vor der Pandemie. In Linz ist laut Weidlinger auch zusätzlich der taktisch unvorteilhafte Herbsttermin mit ein Grund für den Rückgang der Teilnehmerzahlen. Im Jahr 2023 wird der Linz Marathon wieder im April stattfinden und sich hoffentlich wieder über mehr Teilnehmer/innen freuen können.

Kampf um Teilnehmer und verfügbare Termine

Auf diese Jahreszeit setzt auch der Vienna City Marathon in seiner 40. Auflage wieder, nur eine Woche nach dem Linz Marathon. Dass die beiden Großevents nur eine Woche von einander getrennt stattfinden, scheint die Veranstalter nicht zu benunruhigen. Immerhin gibt es noch ausreichend Läufer/innen im regionalen Umfeld, sowie im gesamten In- und Ausland, die teilnehmen werden. Größere Besorgnis gibt es da bei den kleineren Laufevent-Veranstaltern, die speziell auf regionalem Niveau durchaus deutlich die vermeintlichen Auswirkungen von Pandemie und Inflation zu spüren bekommen. Hinzu kommt die regionale Konkurrenz und Termin-Knappheit an frei verfügbaren Terminen für Tage, wo im regionalen Umfeld sonst noch kein Laufevent stattfindet.

Der Organisator des Peuerbacher Silvesterlaufes, ist der Meinung, dass die Ursache für die rückläufigen Teilnehmerzahlen in der in erster Linie in der Pandemie liegen. Und nun kommt dazu, dass alles teurer wird, auch die Startgebühren bei den großen Laufevents. Die Anhebung der Startgebühren bei den kleineren Laufevents fällt nicht so drastisch aus, da sich viele kleine Veranstalter es nicht zutrauen, mehr Geld zu verlangen.

Das Konzept des Wings for Life World Run - als globaler Charityrun - scheint von diesen Entwicklungen unberührt zu bleiben. Und auch bei vielen anderen Laufevents auf der ganzen Welt haben die Laufevent-Veranstalter nicht mit den Problemen in Österreich zu kämpfen.

Das Laufen wird ansich immer teurer

Es ist nicht zu übersehen, der Laufsport wird in seiner Gesamtheit immer teurer, das merkt man nicht nur bei den Laufevents, sondern beginnt schon bei der Laufsport Ausrüstung, der Ernährung, Vereinsgebühren und Trainingsplanerstellung. Irgendwann müssen sich die Menschen entscheiden, wie viel Geld sie für das eine oder das andere ausgeben können. Im Kurier-Artikel merkt Linz Marathon-Veranstalter Günther Weidlinger an: „Wenn an allen Ecken und Enden gespart werden muss, dann vielleicht auch bei den Nenngebühren. Aber man sollte lieber bei anderen Dingen sparen als dort, wo man etwas für das Mentale und Körperliche tut.“ Das ist zu einem Teil bestimmt richtig, dabei stellt sich nur die Frage, was wichtiger ist: Gute (teure) Laufsport Ausrüstung für das "kostenlose" Laufen im alltäglichem Training zu haben oder bei einem teuren Laufevent mitzumachen.


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