Große FinTechs und neue Direktbanken haben die Bankbranche in den vergangenen Jahren ordentlich durchgewirbelt. So laufen die Traditionshäuser und die alteingesessenen Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken den neuen Trends oft eher unbeholfen hinterher und verlieren dabei mehr und mehr Kunden und damit Marktanteile. Währenddessen verzeichnen die FinTechs und Start-ups enorme Kundenzuwächse. Als wichtigstes Paradebeispiel für ein erfolgreiches FinTech-Startup in Deutschland gilt die 2013 gegründete Direktbank N26. Seit 2019 gilt N26 mit einem Marktwert von 2,3 Milliarden Euro als das wertvollste deutsche FinTech-Start-up in Deutschland. Inzwischen haben, mit Stand Januar 2021, über 7 Millionen Kunden ein Konto bei der N26. Neben N26 gibt es inzwischen aber noch eine ganze Reihe an weiteren FinTechs, die viele Vorteile bieten und daher auch für deutsche Kunden interessant sind.
Allgemeine Vorteile der FinTechs für Privatleute und für Selbständige
FinTechs wie N26, Revolut, Monese, Fidor, Holvi & Co. mögen das Banking zwar nicht komplett neu erfunden haben. Dafür haben sie es jedoch deutlich modernisiert und sich dabei an die digitalen Trends der vergangenen Jahre orientiert. Fast alle Angebote der FinTechs haben gemeinsam, dass die Kunden ihre Konten und Depots per Smartphone führen können. Auch ist das Eröffnen neuer Konten für die Kunden in vielen Fällen deutlich einfacher als bei traditionellen Banken. Weitere wichtige Argumente für die Konten sind die niedrigen Kosten und die zusätzlichen Serviceangebote für Privatleute und Selbständige. Im Kern bieten die FinTechs mit ihren Smartphone-Konten den Kunden folgende Vorteile:
✔ Unkomplizierte Anmeldung und Eröffnung eines Kontos: Nahezu alle FinTechs ermöglichen ihren Kunden eine schnelle und unkomplizierte Eröffnung eines Kontos. Oft steht das Konto schon nach wenigen Stunden, bei einigen Anbietern sogar bereits nach wenigen Minuten zur Verfügung. Im Regelfall reicht das Herunterladen der Banking-App aus den gängigen App-Stores und eine Registrierung aus. Für den gesetzlich vorgeschriebenen Identitätsnachweis setzen die meisten Anbieter auf ein Video-Ident-Verfahren oder auf die ePass-Funktion des Ausweises.
✔ Eröffnung ohne Bonitätsprüfung: Da die meisten Konten der FinTechs auf Guthabenbasis funktionieren und somit zunächst keine Kreditvergabe stattfindet, kommen die meisten Angebote auch ohne Bonitätsprüfung aus. Auch Schufa-Anfragen und Einträge in die Schufa sind, wenn überhaupt, nur bei einigen wenigen Anbietern mit Sitz in Deutschland erforderlich.
✔ Günstige, oft sogar kostenlose Kontoführung: Vielen Banken mussten in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen ihre Preismodelle anpassen. Selbst für einzelne Buchungen, etwa für Online Einkäufe oder das Aufladen des Guthabens im Casino Online Vulcan Vegas, nehmen einige Banken inzwischen Buchungsgebühren. Währenddessen können die meisten FinTechs ihren Kunden eine kostenfreie Führung der Konten anbieten. Dies gilt zumindest für die Basisfunktionen der meisten angebotenen Konten.
✔ Gute Ausstattung und Zusatzservices: FinTechs bieten ihren Kunden bereits mit ihren "Standard"- beziehungsweise "Basis"-Versionen ihrer Konten eine gute Ausstattung an. Dazu gehören etwa kostenlose Debit- und Prepaid-Kreditkarten und virtuelle Debitkarten als auch umfangreiche Komfortfunktionen innerhalb der Banking-App. Weitere nützliche Zusatzservices, etwa zusätzliche Bankkarten, Buchungen in Fremdwährungen oder Bargeldhebungen im Ausland sind ebenfalls meist vergleichsweise günstig zu haben.
✔ Spezielle Services für Selbständige: Für Selbständige haben einige der FinTechs zusätzliche Angebote. Dazu zählen die Integration gängiger Finanz- und Buchhaltungsanwendungen, integrierte Rechnungen, Finanzberichte, automatische Steuerberechnung und viele Dinge mehr.
Für Deutschland relevante Smartphone-Banken und deren Angebote
Grundsätzlich ist der Begriff "Fintech" natürlich ein relativ weitläufiger Begriff. So gibt es neben den Smartphone-Banken auch viele weitere Fintech-Unternehmen aus anderen Sektoren wie der Vermögensverwaltung, Immobilienverwaltung, Versicherer und ähnliche Unternehmen. Hier soll es jedoch vor allem um die Banken und deren Angebote in diesem Sektor gehen. Für Deutschland sind hier folgende Unternehmen und Anbieter von Bedeutung:
N26 für Privatkunden
N26 haben wir bereits angesprochen. Die Direktbank hat ihren Hauptsitz in Berlin, Unter den Linden 26. Somit wäre auch die recht eigensinnige Namensherkunft geklärt. N26 richtet sich mit seinem Angebot in erster Linie an Privatkunden, die sich ein einfaches Online-Konto wünschen. N26 bietet folgende Produkte und Dienstleistungen an:
- Klassisches Girokonto: Aktuell bietet N26 sein Girokonto in verschiedenen Varianten an. Neben einer kostenlosen Standard-Version sind auch Premiumkonten mit zusätzlichen Diensten und Premiumkarten verfügbar.
- Versicherungen: Je nach Konto-Version beinhalten diese auch Versicherungen. Etwa Reiserücktrittsversicherungen, Handyversicherungen und Mobilitätsversicherungen.
- Weitere Finanzprodukte: Neben Konten und Versicherungen bietet N26 auch weitere Finanzprodukte wie Raten- und Dispokredite und eigenständige Sparkonten mit durchaus großzügigen Zinsen an.
Revolut für Privat- und Geschäftskunden
Ein weiteres, in Deutschland sehr schnell wachsendes Unternehmen im Bereich der Smartphone-Banken und Fintechs ist Revolut. Auf globaler Ebene ist Revolut praktisch schon doppelt so groß wie N26. In Deutschland liegt das Unternehmen jedoch noch hinter N26. Hohe Investitionen sollen dies jedoch ändern und schon jetzt ist Revolut mit einer Bewertung von 5,5 Milliarden Euro eines der teuersten Fintechs in Europa. Revolut bietet folgende Produkte an:
- Girokonten für Privatleute und Geschäftskunden: Girokonten von Revolut sind sowohl für Privatleute als auch für Selbständige, Freiberufler und Unternehmen verfügbar. Auch Revolut bietet mehrere Kontenmodelle mit unterschiedlichen Leistungen an.
- Handel von Kryptowährungen und Edelmetalle: Mittels der Revolut-App können Kunden von Revolut zahlreiche Kryptowährungen und Edelmetalle wie Gold und Silber handeln.
- Sparen mit "Pockets": Weitere Funktionen der App ermöglichen auch das Sparen, etwa mittels sogenannte Pockets, welche die Kunden selbst anlegen und danach bequem verwalten können.
Weitere nennenswerte Angebote
Während N26 und Revolut zu den wichtigsten Anbietern zählen, gibt es mit Holvi, der Solaris Bank und deren Partnerbanken wie Kontist oder Penta inzwischen etliche weitere Anbieter. Auch nachhaltig arbeitende Finanzunternehmen wie Tomorrow sind mit am Start. Monese, Bunq, Qonto, Aion, C24 und viele weitere noch kleinere Anbieter möchten ebenfalls etwas vom Kuchen abhaben. Alles in allem ist das Angebot in den letzten Jahren enorm angewachsen und viele der Anbieter bieten durchaus interessante und innovative Produkte an.