Nun ist es offiziell: Saalbach springt erneut als Ersatzaustragungsort für die FIS ein. Bereits 2018 haben die Glemmtaler innerhalb von sechs Wochen zwei Alpine Skiweltcup Rennen auf die Beine gestellt (Sölden und Val d’Isere). Diesmal ist das Zeitfenster zur Vorbereitung allerdings um einiges kleiner. Weniger als zwei Wochen bleiben, um die beiden, aufgrund des Coronavirus abgesagten, Weltcup-Rennen zu organisieren. „Die Maschinerie hinter einer solchen Großveranstaltung läuft bereits auf Hochtouren. Das Team vollbringt hier eine logistische Meisterleistung“, sagt Bürgermeister Alois Hasenauer.
Matthias Mayer bei seiner Siegesfahrt in Saalbach 2015 | Fotorechte: © saalbach.com / GEPA pictures
Coronavirus hat massive Auswirkungen auf Alpinen Skiweltcup
Seit einigen Tagen wird diskutiert welcher Ort für die in China abgesagten Rennen einspringen soll. Saalbach war dabei sofort im Gespräch. Am Donnerstagabend entschieden sich der ÖSV und die FIS schlussendlich für Saalbach. Mit nur zwei Wochen Vorlaufzeit stampfen die Glemmtaler nun eine Veranstaltung aus dem Boden, für die es unter normalen Voraussetzungen einige Monate Vorbereitsungszeit bedarf. Die größte Herausforderung ist die Pistenpräparierung und die Unterbringung der Teams und des Weltcuptrosses mit über 1.000 Personen. Der Termin am 13. und 14. Februar 2020 fällt nämlich genau in die Hauptsaison der Skiorte in der Skiregion Saalbach Hinterglemm Leogang.
Die Verantwortungsträger melden sich zu Wort
Wolfgang Breitfuß, Direktor des Tourismusverbandes Saalbach Hinterglemm: „Ein Großevent in der Hauptreisezeit zu veranstalten ist eine riesige Challenge. Zudem brachte der Schneefall der vergangenen Tage noch weitere Buchungen. Mit über 97 % Betten- Auslastung, sind bei uns im Ort nicht mehr viele Zimmer frei, deshalb haben wir in den umliegenden Regionen um Unterstützung angefragt. Zum Glück ziehen dabei alle am gleichen Strang, sodass wir die Zimmersituation schlussendlich mit einigen Kompromissen lösen können. Aufgrund der Kurzfristigkeit gehen wir aber davon aus, dass uns für diese Lösung Verständnis entgegengebracht wird.“
Alois Hasenauer, Bürgermeister Saalbach Hinterglemm: „Letztes Jahr haben wir es binnen sechs Wochen geschafft. Zwei Wochen Vorlaufzeit sind allerdings noch einmal eine besondere Herausforderung. Wir wissen allerdings, dass wir es können. Die Maschinerie hinter einer solchen Großveranstaltung läuft bereits! Unsere Teams rund um den Tourismusverband, die Bergbahnen, die Gemeinde und den Schiclub wissen an allen Positionen was sie zu tun haben und vollbringen hier eine logistische Meisterleistung.“
Peter Mitterer, Geschäftsführer der Hinterglemmer Bergbahnen: „Spätestens seit dem Neubau der 12er KOGEL Bahn sind wir so bereit für Ski-Großveranstaltungen wie noch nie zuvor. Das Rennbüro wurde dabei direkt in die Talstation integriert. Reporterkabinen können aufs Dach und sogar das Pressecenter hat dort Platz. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der kurzen Zeit ein perfektes Rennen auf die Beine stellen können und hoffen auch auf ein gutes Omen für die WM 2025 Bewerbung.“
Bascht Gensbichler, Präsident des Salzburger Landesskiverbands und Obmann des Schiclubs Saalbach Hinterglemm: „Wir wissen alle, was wir jetzt zu tun haben und freuen uns, dass wir die Herren Abfahrt und den Super G als Vertretung durchführen dürfen. Auch wenn der Grund ein weniger Erfreulicher ist. Wir möchten den Athleten und dem Sport allerdings die Chance bieten die Rennen – wenn auch vor einer anderen Kulisse als geplant – durchzuführen.“
Die Herren Abfahrt wird am 13. Februar und der Super G am 14. Februar stattfinden. Der Europacup wird im März nachgeholt (15.3. – 19.3.2020).