Die Paralympischen Sommerspiele finden von 28. August bis 8. September 2024 in Paris statt. Die Paralympics sind die Olympischen Spiele für Menschen mit körperlicher Behinderung. Am 13. September 2017 vergab das Internationale Olympische Committee die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 - und parallel die Vergabe der Paralympics - an denselben Ausrichter. Hier setzte sich Paris gegen den einzigen Mitbewerber Los Angeles durch. Los Angeles hat den Zuschlag der olympischen- und paralympischen Spiele für 2028 erhalten.
Das IPC gibt bekannt, dass das Sportprogramm bei den Paralympics 2024 nicht verändert wird
Wie das Österreichische Paralympische Committee (ÖPC) mitgeteilt hat, verkündete das Internationale Paralympische Committee (IPC), dass in Paris 2024 dieselben 22 Sportarten wie in Tokio 2021 ausgetragen werden. Diese sind in alphapetischer Reihenfolge: 5er-Fußball (Fiva-a-Side), Badminton, Boccia, Bogenschießen, Goalball, Judo, Leichtathletik, Para-Kanu, Para-Triathlon, Powerlifting, Radsport (Straße, Bahn), Reiten, Rollstuhl-Basketball, Rollstuhl-Fechten, Rollstuhl-Rugby, Rollstuhl-Tennis, Rudern, Schießen, Schwimmen, Sitzvolleyball, Taekwondo und Tischtennis.
„Ich möchte den 22 Sportarten, die Teil eines großartigen Paralympics-Sportprogramms sein werden, meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Ich finde das abschließende Programm von Paris 2024 äußerst attraktiv und aufregend. Es verfügt über 22 Para-Sportarten, die eine starke globale Anziehungskraft besitzen, das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern unterstützen und Sportlern mit einer breiten Palette von Beeinträchtigungen – auch solchen mit hohem Unterstützungsbedarf – die Möglichkeit bieten, auf der größten Bühne der französischen Hauptstadt anzutreten“, so IPC-Präsident Andrew Parsons.
Genaue Prüfungen der Sportarten
Der Prozess zur Entscheidung für das Sportprogramm in Paris 2024 begann im November 2017. Ursprünglich hatten sich acht neue Sportarten und drei Sportdisziplinen für die Teilnahme an den Spielen beworben. Im Januar 2018 gingen sechs dieser Bewerber – CP Football, Golf, Karate, Para-Tanzsport, Elektrorollstuhlfußball und Segeln – in die zweite Phase der Prüfung über.
Zwischen Februar 2018 und Juli 2018 haben die sechs neuen und 22 bestehenden Paralympics-Sportarten ein umfassendes Antragspaket als Teil der zweiten Phase abgeschlossen und eingereicht. Dies ermöglichte es dem IPC, die Stärke und das Potenzial jeder Sportart zu messen. Das Paket enthielt eine Reihe von Fragen zur Governance, den Regeln und Vorschriften der einzelnen Sportarten, zur Einhaltung und den Aktivitäten des Anti-Doping-Programms, zur weltweiten Reichweite und zum vierjährigen Wettbewerbsprogramm.
23 Sportarten in der Endphase
Die Einhaltung des Klassifizierungscodes wurde ebenfalls bewertet, und das IPC untersuchte die Kosten und die Komplexität der Vorgänge im Organisationskomitee von Paris 2024. Im September 2018 brachte der IPC-Verwaltungsrat 23 Sportarten – davon 22 in Tokio 2020 und CP Football – bis in die Endphase der Bewertung für die Aufnahme in Paris. Bis Oktober 2018 erhielten alle 23 Sportarten Rückmeldungen vom IPC, und mehrere wurden gebeten, vor der Entscheidung des IPC-Verwaltungsrats weitere Informationen zu prüfen.
Nun wurde entschieden, dass es bei den 22 Sportarten bleibt. Die Sommer-Paralympics 2024 finden von 28. August bis 8. September in Paris stattfinden.
Paris 2024 stellt Maskottchen vor
Das Maskottchen für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 wurde in Paris präsentiert. Die beiden Maskottchen sind den sogenannten „Phrygischen Mützen“ nachempfunden und voller Symbolik. Erstmals sind das paralympischen und olympische Maskottchen optisch nahezu ident, ein weiterer Schritt in Richtung gelebte Inklusion.
Mehr noch, die leuchtend roten Kopfbedeckungen sind untrennbar mit der Französischen Revolution und der Gründung der Republik verbunden. Seit damals gilt die Jakobinermütze als Freiheitssymbol und findet sich heute noch auf vielen Länderflaggen, zum Beispiel Haiti, Nicaragua oder Kolumbien. Das paralympische Maskottchen ist an der Prothese aus Carbon zu erkennen – und soll gemeinsam mit dem Olympia-Maskottchen die Fans von jetzt bis 2024 dazu animieren, selbst sportlich aktiv zu werden. „Alleine ist man schneller, gemeinsam kommt man weiter“, so die Organisator/innen bei der Präsentation. Und: „Das Maskottchen soll den französischen Geist verkörpern, ein Ideal, das die Werte unseres Landes und einen Teil unserer Geschichte trägt.“
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Große Vorfreude auf PARIS 2024
Am 28. August 2023 war es noch genau ein Jahr bis zu den XVII. Paralympischen Spielen PARIS 2024. 4.400 Athleten aus 184 Nationen werden in der französischen Hauptstadt erwartet. Vom 28. August bis 8. September 2024 werden 549 Medaillen-Entscheidungen stattfinden. Die Vorbereitungen beim Österreichischen Paralympischen Committee (ÖPC) laufen auf Hochtouren. „Der paralympische Spitzensport entwickelt sich stetig weiter, die Paralympics sind nicht umsonst das drittgrößte Sportevent der Welt. Entsprechend groß ist auch der organisatorische Aufwand, den das gesamte ÖPC-Team betreibt“, sagt ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat.
30 österreichische Sportler:innen erwartet
22 Sportarten werden in PARIS 2024 ausgetragen: Blindenfußball, Boccia, Goalball, Para-Badminton, Para-Bogenschießen, Para-Dressur, Para-Gewichtheben, Para-Judo, Para-Kanu, Para-Leichtathletik, Para-Cycling, Para-Rudern, Para-Schwimmen, Para-Sportschießen, Para-Taekwondo, Para-Tischtennis, Para-Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis und Sitzvolleyball.
„Wir rechnen erneut mit etwa 25 bis 30 österreichischen Athlet:innen, in dieser Größenordnung waren wir auch bei den letzten beiden Paralympics RIO 2016 und TOKYO 2020. Die internationale Dichte wird immer höher, die Qualifikationen werden dadurch immer herausfordernder“, so ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber.
Große Vorfreude
Die Rückkehr der Paralympischen Spiele nach zwölf Jahren nach Europa sorgt bei den Athlet:innen für Furore. „In Paris schließt sich für mich ein Kreis. Eine Teilnahme wäre der krönende Abschluss meiner Karriere“, sagt Handbiker Walter Ablinger, der 2012 in LONDON seine Paralympics-Premiere feierte und auf Anhieb Gold und Silber gewann. Nach Silber 2016 in RIO holte der Oberösterreicher in TOKYO erneut Gold und zudem Bronze.
Para-Cyclerin Yvonne Marzinke peilt in Paris ihre zweite Paralympics-Teilnahme an. Zuletzt konnte sie bei der ersten Auflage der European Para Championships in Rotterdam (NED) die Bronzemedaille gewinnen. „Die Teilnahme in Tokyo war überwältigend, ein großer Traum ist in Erfüllung gegangen. Danach habe ich mir das Ziel gesetzt, das in Paris erneut zu erleben.“
Prächtige Kulisse
Paris steht für Kunst, Kultur und Kulinarik. Bei den Paralympics werden genau diese Aspekte mit den Sport-Events verschmelzen, die ganze Stadt soll die Spiele leben und mittragen. So werden auch Bewerbe rund um die spektakulären Sehenswürdigkeiten der Metropole stattfinden. Beim Para-Triathlon wird die prächtige Pont Alexandre III überquert, deren atemberaubende Landschaft eine unvergessliche Kulisse für sportliche Wettkämpfe bietet. Nicht weit davon, unter dem wunderschönen Glasdach des Grand Palais, steigen die Para-Taekwondo-Wettkämpfe. Auf der anderen Seite der Seine, direkt neben der Kuppel des Invalidendoms, im Herzen von Paris, finden Bewerbe in Para-Dressur und Blindenfußball vor dem Eiffelturm statt. Es werden die ersten Paralympics in Paris sein. Als in der französischen Hauptstadt die Olympischen Spiele 1900 und 1924 stattfanden, waren die Paralympischen Spiele noch nicht geboren. Das Paralympische Dorf – bis zwei Wochen zuvor das Olympische Dorf – wird in Seine-Saint-Denis errichtet. Nordöstlich von Paris werden während der Paralympics knapp 9.000 Menschen untergebracht sein.
Wichtige Zeichen
PARIS 2024 wird in vielerlei Hinsicht Geschichte schreiben. So wird zum Beispiel ein Rekord bei den Medaillenveranstaltungen für Frauen aufgestellt. Am letzten Wettkampftag (8. September) stehen die Athletinnen zudem besonders im Rampenlicht, da die meisten Veranstaltungen mit weiblicher Beteiligung über die Bühne gehen.
Außerdem sind das paralympischen und olympische Maskottchen erstmals optisch nahezu ident, ein weiterer Schritt in Richtung gelebte Inklusion und Gleichberechtigung. Die „Phrygischen Mützen“ sind voller Symbolik. Sie sind untrennbar mit der Französischen Revolution und der Gründung der Republik verbunden. Das paralympische Maskottchen ist an der Prothese aus Carbon zu erkennen – und soll gemeinsam mit dem Olympia-Maskottchen die Fans dazu animieren, selbst sportlich aktiv zu werden. Es sollen die inklusivsten Paralympics aller Zeiten werden unter dem Slogan „Games Wide Open“.
Nach der starken Ausbeute in Tokyo samt neun Medaillen (1x Gold, 5x Silber, 3x Bronze) liegt die Latte hoch. Fest steht jedoch: Das Paralympic Team Austria wird in Frankreich mit Selbstvertrauen auf Medaillenjagd gehen.