So steht es um den Profisport in Österreich

Steile Berge, schneebedeckte Gipfel, grüne Wiesen und glasklare Seen - Österreich ist ein Paradies, was die Natur anbelangt. Kein Wunder also, dass Sportler hier eine große Vielfalt an athletischen Möglichkeiten entdecken.

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König Fußball in Österreich

Um unter den knapp neun Millionen Bewohnern die vielversprechendsten Talente zu entdecken, investiert das Land kräftig in die Sportförderung. Mit rund 19,8 Millionen Euro an Fördergeld ist in diesem Jahr der Fußball wieder der große Gewinner. Mehr als 297.000 Mitglieder kickten 2022 in den österreichischen Fußballvereinen, und auch bei den Sportwetten liegt Fußball unangefochten auf dem Spitzenplatz. Dabei können Sie auch in den Topligen jenseits der Landesgrenzen österreichische Fußballer finden, was zur Popularität des Sports und seiner Bedeutung für das Image des österreichischen Profisports beiträgt.

Die meisten Profikicker im Ausland sind im benachbarten Deutschland zu finden. Bayern München wird seit der Saison 2023/2024 durch den Mittelfeldspieler Konrad Laimer aus Salzburg verstärkt. Zuvor hatte Laimer beim RB Leipzig gespielt. Verblieben oder neu im Leipziger Kader sind seine Landsmänner Christoph Baumgartner, Xaver Schlager und Nicolas Seiwald. Insgesamt sind zum Start der neuen Spielzeit im Sommer 2023 allein in der 1. deutschen Bundesliga 22 Legionäre aus Österreich aktiv. Doch auch die anderen Spitzenclubs Europas haben sich die besten österreichischen Talente gesichert. Als wertvollster Kicker des Landes wird Real Madrids Innenverteidiger David Alaba gehandelt. Der gebürtige Wiener hat es in 101 Länderspielen auf 15 Tore gebracht. Sein Marktwert wird mit 40 Millionen Euro angegeben.

Dass Spitzensport nicht nur für die Athleten und Clubs Geld bedeutet, ist ein wichtiger Bestandteil des Fördergedankens. Erfolgreiche Sportler und sportliche Ereignisse bringen Sponsoren, Besucher, und dienen als Imageträger. Das macht sich in klingelnden Kassen bemerkbar. Kein anderes EU-Land verzeichnet einen höheren Anteil am Bruttoinlandsprodukt als Österreich, wo der Sport auf rund 6,8 Prozent der Wertschöpfung kommt, und auch beim Anteil an der Gesamtbeschäftigung liegt Österreich mit sportlichen 7,7 Prozent ganz vorn. Rund 357.000 Stellen hängen direkt oder indirekt mit dem Sport zusammen. Am meisten profitieren Beherbergungsbetriebe und Gastronomie, Einzelhandel, sowie Erziehung und Unterricht. Letzteres hängt vor allem mit der Nummer 2 unter den geförderten Sportarten, dem Skisport, zusammen. Rund 5,449 Millionen Euro investiert der Bund in diesem Jahr in die Disziplin.

Skisport in Österreich

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Abbildung: Matthias Mayer bei seiner Siegesfahrt in Saalbach im Jahr 2015 © saalbach.com / GEPA pictures

Skifans aus aller Welt kommen Jahr für Jahr nach Österreich, um sich auf die Bretter zu schwingen. Im Gegensatz zum Fußball, der fast überall in Europa zum Schulsport gehört und den meisten Leuten wohl vertraut und zugänglich ist, gehören zum Skifahren ein gründlicher Unterricht und gute Pisten dazu. Beides bietet Österreich in großer Auswahl, so wie auch die Trainer für jedes Leistungsniveau vorhanden sind. Kaum ein anderes Land hat einen ähnlichen Ruf im Skisport wie Österreich. Allein bei den olympischen Winterspielen in Peking 2022 holten die österreichischen Athleten 7 Goldmedaillen, 7 Silbermedaillen und 4mal Bronze. Den Platz auf dem Siegerpodium holten die Österreicher im Ski Alpin, Snowboard und Skispringen, und auch im Rennrodeln, Skilanglauf und in der nordischen Kombination landeten die Athleten auf den Medaillenrängen.

Österreich bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking

Für Österreich waren die Winterspiele von 2022 die zweiterfolgreichsten in der Geschichte. Geschichte schrieb dabei auch der Ski-Star Matthias Mayer. Einen Tag nachdem er Bronze in der Abfahrt gewonnen hatte, raste er im Super-G zum Goldgewinn und wiederholte damit seinen Sieg in Pyongchang vier Jahre zuvor. Gerade mal 0,04 Sekunden trennten ihn zum Schluss von dem US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle, der sich mit Silber begnügen musste. Matthias Mayer ist damit der erfolgreichste alpine Olympionike Österreichs. Mit 3 Goldmedaillen und 1 Bronzemedaille hat er eine Medaille mehr eingefahren als der legendäre Toni Sailer. Nur Felix Gottwald, der in der Nordischen Kombination bei olympischen Spielen auf 3 Goldmedaillen, 1 Silbermedaille und 3 Bronzemedaillen gekommen ist, und der Skispringer Thomas Morgenstern, der 3 olympische Goldmedaillen und 1 Silbermedaille besitzt, liegen noch vor Mayer.

Sportler des Jahres 2022

Dass Österreich zwar zu Recht stolz auf seine Wintersportler ist, aber noch viel mehr zu bieten hat, zeigte sich bei der Wahl zum Sportler des Jahres 2022. Zur Sportlerin des Jahres wurde Snowboarderin Anna Gasser gekürt. Sie hatte in Peking Gold im Snowboard Big Air geholt. Die Auszeichnung als Sportler des Jahres 2022 ging an David Alaba, und zum Team des Jahres wurde der Fußballverein RB Salzburg gewählt. Die Auszeichnung als Special Olympics Sportlerin des Jahres ging an Reiterin Cecily Hoyos, und Tennisspieler Jürgen Rojko wurde als Special Olympics Sportler des Jahres prämiiert.

Formel 1 in Österreich

Eine Sportart, die mit einem österreichischen Athleten untrennbar verbunden ist, muss zurzeit auf aktive Teilnehmer aus Österreich verzichten. Dafür ist der legendäre Formel-1-Pilot und dreifache Weltmeistertitel Niki Lauda, dessen fast tödlicher Unfall auf dem Nürburgring im Hollywoodkinohit „Rush“ verfilmt wurde, seit 2019 Namensgeber für die Trophäen, die an die Sportler des Jahres überreicht werden. Und auch wenn derzeit kein Österreicher im Formel-1-Cockpit sitzt, das unaufhaltsame Red Bull Racing Team hat zwar seinen Sitz in Großbritannien, fährt aber unter österreichischer Lizenz. Österreich hat in seiner facettenreichen Fülle durchaus noch weitaus mehr an Höhepunkten zu bieten als steile Berge, schneebedeckte Gipfel, grüne Wiesen und glasklare Seen.